740 Mal haben Bürger seit der Einführung im Frühjahr 2023 Meldungen weitergegeben. „Eine gute Hilfe, gerade bei kleineren Dingen wie illegalem Müll“, sagt Wiese. Genutzt werden kann der Melder über eine Website oder eine App – beides wird gleichermaßen frequentiert.
Am häufigsten melden Nutzer dabei Auffälligkeiten an Straßen und Wegen (195 Fälle). „Das Spektrum ist breit“, sagt Wiese. „Es werden Fahrzeuge gemeldet, die Einfahrten zuparken, Schäden an Straßen oder Bürgersteigen oder auch Markierungen, die erneuert werden müssten.“
Jede dieser Meldungen ploppt bei den Verantwortlichen der Stadt auf, je nach Anliegen kümmert sich dann der entsprechende Fachbereich. Kürzlich kam beispielsweise ein Fall fürs Bauamt rein – Erdbienen wurden auf dem Spielplatz am Moorwischpark gesichtet.
Auch im benachbarten Stockelsdorf nutzt man den Mängelmelder – und das sogar bereits seit sechs Jahren. 442 Meldungen sind im vergangenen Jahr eingegangen. Ein Drittel in der Kategorie Straßenbeleuchtung, mit 66 Meldungen folgt der Bereich Straßen, Rad- und Fußwege auf Platz 2.
„Der Mängelmelder hilft uns dabei, die Arbeit, die wir sowieso machen, zu vereinfachen, macht sie aber gleichzeitig sichtbar“, sagt Bürgermeisterin Julia Samtleben (SPD). „Im Idealfall bündelt es unsere Arbeit, in dem eine Meldung nur noch einmal eingeht, weil die Bürger auch sehen können, ob ein Mangel schon gemeldet ist.“
Einen großen Bereich muss auch das Amt Lensahn abdecken. Unmöglich, dabei alles immer im Blick zu behalten. Der Mängelmelder ist ein hilfreiches Instrument, das letztes Jahr 543 Mal genutzt wurde. Straßen, Wege, aber auch Hinweise zur Beleuchtung, zu Bäumen, Hecken oder Müll trudeln darüber ein. Die Bilanz: „Äußerst positiv“, sagt Amtsleiter Dirk Bruhse. „Es erfolgt eine direkte, unbürokratische Bürgerbeteiligung.“
In Heiligenhafen können Mängel gleich auf zwei Wegen gemeldet werden. Zum einen ist der Kontakt über eine App der Stadt möglich. Zum anderen kann der Schadenmelder des Bauhofs genutzt werden. 50 Mal wurde dieser im vergangenen Jahr kontaktiert. Die Hälfte der Meldungen betraf Spielplätze, 20 Prozent entfielen auf Schäden an Grünanlagen, Radwegen oder Promenaden und weitere 20 aufgrund von Tierkadavern.
„Ein ausgezeichnetes Instrument“, findet Joachim Gabriel, Geschäftsführer der Verkehrsbetriebe, denen der Bauhof unterliegt. Man versuche, den Stadtbereich gut abzudecken. „Allerdings ist es uns nicht möglich, alle Bereiche ständig so zu kontrollieren, dass Schäden an der öffentlichen Infrastruktur jeweils unmittelbar bemerkt werden“. Man sei daher sehr dankbar für die Hilfe der Einwohner.
In Oldenburg ist die Lage ähnlich. Bürgermeister Jörg Saba sieht den Melder als eine „gute Ergänzung“ zu den eigenen Feststellungen seiner Mitarbeiter. Die Stadt werde so für bestimmte Probleme sensibilisiert, auch wenn nicht immer alles gleich behoben werden könne. 72 Meldungen sind 2024 eingegangen, davon jeweils 18 zum Thema Straßenschäden und Beleuchtung.