Immer mehr Menschen lassen sich den Nacken oder die Kopfseiten ausrasieren oder die Barthaare stutzen. Dabei können minimale Verletzungen entstehen, die eine Eintrittspforte für die Pilzsporen bieten. Dieser neuere Übertragungsweg kann eine Erklärung dafür sein, warum überwiegend Kinder und junge Männer über die Symptome einer Pilzinfektion auf der Kopfhaut oder am Hals klagen. Hautärzte beobachten, dass die Infektionszahlen in letzter Zeit zunehmen. Genaue Zahlen gibt es nicht, da der Pilz nicht meldepflichtig ist.
„Steht fest, dass der Fadenpilz die Ursache für die Beschwerden am Kopf ist, wird je nach Schwere der Infektion ein Antimykotikum, ein wirksames Medikament gegen Pilze, zum Einnehmen oder Eincremen verordnet. Wichtig ist eine konsequente Behandlung, damit der Pilz nicht zurückkehrt“, sagt Wunsch. Da sich Fadenpilze wie alle Pilze in feuchter Umgebung wohlfühlen, halten Betroffene die Kopfhaut am besten trocken – von Sauna- oder Schwimmbadbesuchen ist in der akuten Krankheitsphase abzuraten.
Um eine Übertragung zu vermeiden, sollte bei einer Infektion Körperkontakt vermieden werden. Kämme, Bürsten, Rasierapparate, Kopfkissen, Handtücher oder Waschlappen sollten in der Familie nicht gemeinsam benutzt werden. Was waschbar ist, sollte bei mindestens 60 Grad in der Waschmaschine mit einem Bleichwaschmittel oder Wäschehygienespüler gewaschen werden. Darüber hinaus gilt: Scherköpfe, Rasierer und Rasierklingen sowie Kämme sollten nach jedem Gebrauch desinfiziert werden. Um eine Ansteckung zu vermeiden, wird empfohlen, zum Beispiel Rasierklingen nur einmal zu verwenden. Viele Friseure und Barbershops nehmen die Hygiene sehr ernst. Wer unsicher ist, sollte sich vor einem Besuch über die Hygienemaßnahmen informieren.