Der Bahnübergang wird im Zuge der Hinterlandanbindung dicht gemacht. Gegen die Umleitung formiert sich jedoch Widerstand. Die Anwohner fordern eine neue Brücke und legen Pläne eines Ingenieurbüros vor. Mit zwei Brücken-Varianten will die Initiative belegen, dass eine Überführung realisierbar ist. „Natürlich ist eine Brückenlösung möglich“, betont Katrin Marwitz. Die Bahn hatte einen Brückenbau laut Marwitz ausgeschlossen aufgrund der unterschiedlichen Höhenlagen. Eine Aussage, die die Anwohner nicht nachvollziehen können. „Es gibt kein Problem mit Steigungen“, betont Marwitz und schaut auf die Entwürfe.
Eine Brückenvariante beginnt an der Straße zur Teerhofinsel, führt über die Schienen und endet kurz vor Yachtbau Krämer. Variante zwei beginnt Am Petroleumhafen, führt über die Schienen und geht in die Straße Zur Teerhofinsel über.
Die Bahn kenne die Pläne der Initiative nicht, erklärt ein Bahnsprecher. Das Unternehmen hält an seiner Variante fest, den Sandweg zwischen Warthestraße und Teerhofinsel, der parallel zu den Gleisen verläuft, zur Zufahrt auszubauen. „Unsere Planungen für den Abschnitt Lübeck sind abgeschlossen – und liegen beim Eisenbahn-Bundesamt. Weitere Anpassungen der Planung sind im Verfahren nicht mehr vorgesehen“, erklärt der Bahnsprecher.
Die Anwohner und Gewerbetreibenden sehen das anders und kämpfen weiter. „Das Planfeststellungsverfahren läuft noch, letztendlich entscheidet das Eisenbahn-Bundesamt“, erklärt Marwitz. Für Rudolf Meisterjahn vom Bad Schwartauer Umweltbeirat hat die Bahn nichts geplant, was überzeugend ist. „Es sprechen viele Dinge für die Brücke und gegen die Straße“, erklärt er.
Mit den Plänen des Ingenieurbüros und einer sogenannten Plausibilitätserklärung ihrer Anwältin versuchen die Anwohner und Gewerbetreibenden weiter, Gehör zu finden. „Du musst laut sein“, sagt Marwitz. Sie wollten weiter nerven. Denn eine direkte Überführung ist für die Anwohner zwingend notwendig, um nicht abgeschnitten zu sein. Sie alle leben oder arbeiten auf der Teerhofinsel und fürchten um die Zukunft.
Die geplante Zuwegung über eine Straße bedeutet für die Anwohner, Mitarbeiter und Kunden der dort ansässigen Betriebe nicht nur einen bis zu etwa 3000 Meter langen Umweg. Zudem kommen große Schwerlast-Transporter gar nicht um die Kurve an der Abbiegung Warthestraße.
Eine technische Machbarkeit sei nicht geprüft, schimpft Meisterjahn und blickt auch auf den abgeschnittenen öffentlichen Nahverkehr und die Umweltschäden. Und für Bernd Homburg, Chef der Marina am Schilf, sei die Bahn-Planung für Gewerbe nicht tragbar.
Gegen den Ausbau des Sandwegs haben sich schon 2500 Menschen mit ihrer Unterschrift gestellt. „Wir streben die 5000 an“, sagt Kleingarten- und Hafenbesitzer Juan Martinez Carmilo, der im Zuge der Arbeiten zur Hinterlandanbindung Teil seines Besitzes verlieren wird.
Über die Pläne schaut auch Andreas Marks, Bad Schwartaus Bauausschussvorsitzender. „Bad Schwartaus Anliegen ist es, dass die Teerhofinsel sachgemäß angebunden ist“, erklärt er. Bad Schwartau steht hinter den Forderungen der Anwohner, erklärt Katrin Marwitz. „Die Brücke ist auch der Wunsch der Stadt Bad Schwartau“, betont die Anwohnerin.