Doch ein entsprechender Antrag wurde bei der zuständigen Denkmalschutzbehörde bislang noch gar nicht eingereicht. „Daran wird noch gearbeitet“, teilte Bauamtsleiter Akbar Nassery in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Bauwesen und Stadtplanung mit. Hintergrund: Der Antrag sei sehr zeitaufwendig und nicht einfach nebenbei zu erledigen. Bürgermeisterin Katrin Engeln (Grüne): „Dieser Antrag ist in der Tat sehr umfangreich und mit einem ganzen Anforderungskatalog sowie gutachterlichen Stellungnahmen verbunden.“
Einige der Aussagen sorgten bei den Anwesenden für Entsetzen. „Das ist so nicht zu akzeptieren“, erklärte CDU-Vertreter Günter Alpert. Thomas Podella (WiBS) äußerte seine Sorge, dass man den potenziellen Vorhabenträger nicht so lange hinhalten dürfe. Wolf-Rüdiger Traß (WBS) sagte: „Wir brauchen dringend Wohnbebauung.“
Bedenken, dass der Vorhabenträger angesichts der veränderten Gegebenheiten abspringen könnte, hat Bauamtsleiter Nassery nicht. Denn die Neue Lübecker habe ihrerseits die Pläne überarbeitet und plane nun auf dem Areal nur noch zwei Mehrfamilienhäuser statt bislang drei. Die Zahl der Wohnungen würde demnach bei etwa 24 liegen – davon sieben mit Mietpreisbindung. Die Stellplätze für Autos sowie für Fahrräder sind im Gegensatz zur ersten Planung mit Tiefgarage nun ausschließlich oberirdisch geplant. Die Voraussetzung für den Vollzug dieser abgespeckten Planung sei aber weiterhin die Umsetzung oder der Abriss der denkmalgeschützten Kate.Das wiederum irritierte Karen Schwerdtfeger (SPD). „Wir haben uns damals bewusst für diese Variante entschieden, weil mit einer Tiefgarage geplant wurde. Wenn die Pläne nun so verändert werden, muss man prüfen, ob man weiter an diesem Vorhabenträger festhalten will. Das ist ja auch eine Frage der Fairness gegenüber dem damaligen Mitbewerber“, gab Schwerdtfeger zu bedenken.
Wegen dieser insgesamt schwierigen Gemengelage wird die Bauverwaltung nun prüfen, inwieweit auf dem Grundstück Wohnbebauung möglich ist, ohne das denkmalgeschützte Gebäude abzureißen. Aussichten, die Ricky Rix aus dem Vorstand des Fördervereins Städtisches Museum der Stadt Bad Schwartau begrüßte: „Es gibt nun durchaus gute Chancen, dass die alte Kate erhalten bleibt.“ Zustimmung kam auch von Umweltbeirat Dietrich Janzen: „Ich bin mir sicher, dass man einen Vorhabenträger finden wird, der bereit ist, eine kleinere Fläche zu bebauen. So bekommt die Stadt auch die Möglichkeit, die Kate in einen angemessenen städtebaulichen Zustand zu versetzen.“
Bei dem unscheinbaren Haus Alt Rensefeld 43 an der Ecke Rönkweg handelt es sich wohl um das älteste noch erhaltene Wohngebäude Bad Schwartaus. Der Ursprung stammt aus dem Jahr 1689.