Auf etwa 50 Metern Länge ist die Fahrbahn der B432 an dieser Stelle nach rechts abgesackt. Der Schaden besteht schon so lange, dass längst Gras und Unkraut in den Furchen im Asphalt gewachsen ist. Ebenso marode ist der Radweg neben der Fahrbahn. Dass jetzt die Säge angesetzt wird, ist ein erster Vorbote, dass die lang herbeigesehnte Reparatur der Straße endlich beginnt.
„Die Planungen und Abstimmungen der Sanierungsmaßnahme sind weitgehend abgeschlossen“, teilt der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr (LBV) auf LN-Anfrage mit. Jahrelang hatte es geheißen, die Planungen würden in Angriff genommen oder dauerten noch, es sei kompliziert. Der Ärger über die Dauerbaustelle wurde bei den Autofahrern und den Ahrensbökern immer größer.Jetzt sei der Beginn der Tiefbauarbeiten für den 5. Mai vorgesehen, teilt der LBV mit. Er rechne mit einer Bauzeit von zehn Wochen. Dafür müsse die B432 an dieser Stelle voll gesperrt werden. Es gibt zwei weiträumige Umleitungsstrecken, um die 50 Meter lange Baustelle zu überbrücken.
Die östliche Umleitungsstrecke (16 Kilometer, 20 Minuten Fahrtzeit) biegt auf dem Weg von Bad Segeberg nach Ahrensbök kurz vor Gnissau nach rechts ab und führt über Strenglin, Eilsdorf, Tankenrade, Lebatz und Steindamm nach Ahrensbök.
Die westliche Umgehung (20 Kilometer, 24 Minuten) führt von Ahrensbök über Barghorst, Sarau, Glasau, Seekamp, Berlin nach Gnissau und dort wieder auf die B432.
In Bad Segeberg und Scharbeutz werden Hinweistafeln aufgestellt, die über die Vollsperrung in der Ortsdurchfahrt Ahrensbök informieren.
Die Bauarbeiter werden den Straßendamm drei Meter weit abtragen. Dann werden sogenannte Geogitter eingebaut, wabenförmige Kunststoffmatten, die sich mit einer 30 Zentimeter starken Schotterschicht verzahnen sollen. Außerdem wird der Straßendamm mit Blähton aufgebaut. Damit soll der Untergrund so stabilisiert werden, dass das Problem an dieser Stelle dauerhaft behoben ist. Kosten insgesamt: eine Million Euro.
Dass das Problem im Untergrund der Straße liege, hatte der LBV mehrfach mitgeteilt. Die Dürre im Sommer 2018 habe dazu geführt, dass die tieferen Schichten ausgetrocknet seien. Ohne eine tragfähigeren Untergrund sei der Schaden nicht dauerhaft zu beheben.
Im Herbst 2020 war der Straßenbelag zum ersten Mal abgesackt. Der LBV ließ Baken aufstellen und damit die rechte Spur in Richtung Bad Segeberg sperren . Es dauerte neun Monate, bis eine provisorische Reparatur erfolgte. Die hielt gerade einmal ein Jahr, vom Herbst 2021 bis zum Herbst 2022, dann waren die Baken wieder da.Seitdem hat sich daran nichts mehr geändert. Obwohl Ahrensböks Bürgermeister Andreas Zimmermann (parteilos) immer wieder beim LBV nachhakte und zunehmend verärgert wurde, tat sich gar nichts. Mittlerweile war mehr als nur Gras über die Sache gewachsen.
Das haben die Arbeiter jetzt erstmal entfernt und die Fahrbahn sauber gemacht. Per Ampelschaltung war der Verkehr in den vergangenen Tagen einspurig an den Fällarbeiten vorbeigeleitet worden – über das schadhafte Stück Straße, bei Tempo 10.