Aus der Aktionswoche 2024 werden 2025 Aktionsmonate. Vom 25. April bis zum 1. September, dem Antikriegstag, wird es fast im gesamten Kreis eine Reihe von Veranstaltungen geben: Filmabende in den Kommunalen Kinos in Neustadt, Eutin und Bad Schwartau, Lesungen in Buchhandlungen und eine Fahrradtour an den Stelen des Todesmarsches entlang.
Allerdings wird nicht die gesamte Strecke abgefahren, die entkräftete KZ-Häftlinge im Frühjahr 1945 gehen mussten. Die Radtour führt lediglich vom Ehrenfriedhof in Haffkrug über Süsel und Neustadt und zurück. Mehr wäre zu viel, erläutert Gedenkstätten-Sprecher Sven-Michael Veit. Haus und Trägerverein der KZ-Gedenkstätte Ahrensbök gehören zum Netzwerk für Demokratie und Erinnerung in Ostholstein. Der Kreis fördert dafür eine halbe Stelle, die in der Gedenkstätte angesiedelt ist. Der Todesmarsch nimmt in der Arbeit der Gedenkstätte breiten Raum ein. Zwölf Stelen erinnern an die Geschehnisse vor 80 Jahren. Teilnehmer eines internationalen Jugendcamps hatten sie 1999 entlang der Route aufgestellt, die zwei Häftlingszüge mit zusammen 500 KZ-Gefangenen aus den Konzentrationslagern Auschwitz-Fürstengrube und Dora-Mittelbau durch die Dörfer zwischen Lübeck und Neustadt nahmen. Jede Stele ist mit einer Infotafel versehen.„Wir wollen die Stelen ins digitale Zeitalter überführen“, kündigt Veit an. Sie sollen QR-Codes bekommen, mit denen Interessierte die Geschichte des Todesmarsches abrufen können.
Die 2001 gegründete Gedenkstätte Ahrensbök hat inzwischen einen festen Platz in Ostholstein. Als Mitglied im Netzwerk für Demokratie und Erinnerung bestehen Verbindungen zu Akteuren zwischen Bad Schwartau und Heiligenhafen. „Nur Fehmarn ist noch ein blinder Fleck“, sagt Veit. Er hoffe, Kontakte zu knüpfen, die mitmachen wollen.
Die Gedenkstätte bietet regelmäßig Sonntagsveranstaltungen an. Am 23. März um 15 Uhr erinnert die Eutiner Schriftstellerin Sabine Benwald an Isa Vermehren.