Ein ursprünglich schlichtes Programm mit Reden und Musik ist zu einer aufwendigen Inszenierung mit szenischen Lesungen, Installationen und interaktiven Überraschungen gewachsen. Der Arbeitsgruppe der Petrivisionen war es in ihrer Themenwahl stets wichtig, auf der Höhe der Zeit, auch in Hinsicht auf politische Ereignisse, zu sein. So hat das Team um die Regisseurin Sigrid Dettlof, Pastor Dr. Bernd Schwarze und Pastorin Lilly Schaack das Motto „Realitäten“ für die Jubiläumsreihe ausgewählt, um der Debatte über aktuelle gesellschaftliche Spannungen Raum zu geben.
Die neue Reihe beginnt am Sonnabend, 1. März, um 23 Uhr mit einem Abend unter der Überschrift „wahr_falsch“. Die Wahrheit als zentraler Begriff des philosophischen Denkens soll dabei auf seinen gegenwärtigen Gehalt hin überprüft werden. Wie verhalten sich objektive Fakten und subjektive Wahrnehmung zueinander? Gibt es „alternative facts“? Sind Lügen in der Politik und im öffentlichen Leben zu lässlichen Sünden geworden? Erzählen religiöse Mythen von der Wahrheit, oder führen sie Menschen in die Irre? Zu diesen Fragen gibt es kurze Reden von Prof. Dr. Silke Anders, Neurowissenschaftlerin an der Universität zu Lübeck, Dr. Bettina Greiner vom Willy-Brandt-Haus, und Pastorin Lilly Schaack. Es musizieren das Vokalensemble „Vox Mandala“ sowie ein Streichquartett der Musikhochschule Lübeck. Szenische Lesungen und Installationen im Raum ergänzen das Programm.
An den weiteren Abenden der Reihe bis zum Ende des Jahres werden dann weitere Begriffspaare thematisiert, die in Spannung zueinander stehen. Im April wird das Verständnis von Gesundheit und Krankheit diskutiert, es folgen unter anderem Abende über „arm_reich“, „männlich_weiblich“, „alt_jung“ und „analog_digital“.
Der Eintritt zu den Petrivisionen ist frei; Spenden sind willkommen. Zur Einstimmung in der Themennacht öffnet das St. Petri Café um 22 Uhr.