Ostholstein geht gegen Rechtsruck
auf die Straße
Mit einer Menschenkette in Eutin wollen die Organisatoren für Demokratie und Vielfalt einstehen – Breites Bündnis an Veranstaltern

Unter dem Motto „Asylrecht verteidigen“, sind am Wochenende viele Lübecker auf die Straße gegangen. Die Eutiner wollen es ihnen am 15. Februar gleichtun.Foto: Agentur 54°
ostholstein. Die Liste der Organisationen ist lang: Sie reicht von CDU und SPD über die Omas gegen rechts, Amnesty international, die Gewerkschaft Verdi bis zum Kita-Werk Ostholstein und den Rockers gegen rechts. Ein breites Bündnis ruft für Samstag, 15. Februar, 12 Uhr, unter dem Motto „Ostholstein ist bunt“ zu einer Menschenkette für Demokratie und Vielfalt auf. Sie soll sich in der Eutiner Innenstadt bilden. Los geht es vor dem Scandi-Geschäft in der Peterstraße 28.Manfred Ehmke, Vertreter von Parents for Future und einer der Mitorganisatoren, rechnet vorsichtig mit etwa 500 Teilnehmern. „Wir haben festgestellt, dass es einen starken Rechtsruck gibt, da wollen wir gegenhalten“, sagt er zur Motivation der Organisatoren, die die Aktion bereits seit einigen Wochen planen. Die Abstimmung im Bundestag, bei der sich die CDU von der AfD unterstützen ließ, und die Debatte über das sogenannte Zustrombegrenzungsgesetz habe die Idee, etwa zu tun, noch einmal befeuert.

„Wir reichen uns die Hände über das hinweg, was uns unterscheidet, um zu betonen, was uns verbindet: der Wunsch und Wille zu Demokratie, Toleranz und einem friedlichen Miteinander“, heißt es in dem Aufruf zur Menschenkette.

Gemeinsam wollen sich die Teilnehmer gegen Kräfte wehren, die „auf Ausgrenzung, Vertreibung und das Recht des Stärkeren“ setzen und mit ihrem Handeln letztlich zur Herrschaft der Gewalt führten. Nur gemeinsam sei es möglich, sich gegen Diktatur und die Herrschaft der Gewalt zu stemmen.

Es gehe nicht um einzelne Fragen, sondern um die Demokratie als Ganzes. Deshalb hätten sich verschiedene politische und gesellschaftliche Gruppen aus Eutin und Ostholstein zusammengetan, denn Demokratie und eine freiheitliche Gesellschaft müssten gepflegt, gestärkt und verteidigt werden, teilen die Veranstalter mit.

Lange Reden soll es bei der Menschenkette nicht geben. Nach einer kurzen Begrüßung auf der Treppe des Scandi-Shops, der von der Behindertenwerkstatt „Die Ostholsteiner“ in der Innenstadt betrieben wird, soll sich die Menschenkette bilden. Sie wird sich nach Angaben der Veranstalter durch die Peterstraße, am ehemaligen Sky-Markt am Marktplatz entlang, durch die Königstraße, rund um die Kirche und zurück auf den Marktplatz ziehen. Diese Route sei laut Ehmke der Versammlungsbehörde vorgeschlagen worden.

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