„Die Lage wird schwieriger, in allen Bereichen“, sagt Keller und sieht die Kommunen vor zunehmenden Aufgaben wie im Bereich Klimaschutz. „Die Einnahmen steigen nicht so, aber die Ausgaben gleichwohl“, nennt der Bürgermeister eine weitere Schwierigkeit. Hohe Kosten kommen unter anderem für den Neubau des Feuerwehrgerätehauses Sereetz (5,1 Millionen Euro), die Erweiterung des evangelischen Kindergartens in Ratekau (3 Millionen Euro) und die Sanierung der Sporthalle in Pansdorf (4,5 Millionen Euro) auf die finanzschwache Gemeinde zu. Auch die Schulstraße soll fertiggestellt werden.
Keller hofft, dass sie im Frühjahr 2025 mit der Maßnahme fertig sein werden. Zudem muss eine angrenzende Straße in Pansdorf für 1,3 Millionen Euro ausgebaut werden. „Wir wollen die Schulkoppel angehen. Außerdem wollen wir den Fahrradunterstand am Bahnhof Pansdorf endlich umsetzen“, betont Keller.
Um die hohen Investitionen einzufangen, ist die Gemeinde auf Hilfe von Bund und Land angewiesen. Ob die notwendigen Umbauten für die Offenen Ganztagsschulen in Ratekau, Pansdorf und Sereetz, für die insgesamt 500.000 Euro in den Haushalt 2025 gestellt wurden, auch bezuschusst werden, steht derzeit noch nicht fest. „Der Baustart hängt davon ab, ob wir Förderungen bekommen“, sagt Keller.
Damit die Einnahmen steigen, schlägt die Verwaltung den Gemeindevertretern vor, den Hebesatz für die Gewerbesteuer von 350 auf 380 Prozent zu erhöhen. Außerdem soll die Hundesteuer für den ersten Hund von 84 auf 120 Euro pro Jahr steigen. „Wir empfehlen den Satz des Landes“, sagt der Bürgermeister. Unterm Strich rechnet Ratekau mit einem Fehlbetrag von 300.000 Euro und einer Verschuldung von knapp einer Million Euro. Das macht 65 Euro Schulden pro Einwohner. „Das ist der niedrigste Schuldenstand seit über 30 Jahren“, erklärt Keller. Um das zu schaffen, gilt ein strikter Sparkurs.