Der Grund: Die Verwaltung mit Bürgermeisterin Katrin Engeln (Grüne) an der Spitze hat im Vorfeld gute Vor- und Überzeugungsarbeit geleistet, um die alten Pläne, die vom Grundsatz her schon damals viel Akzeptanz fanden, wieder aufleben zu lassen. Dafür sprechen gleich mehrere Gründe.
Die Schule benötigt schnell mehr Platz, denn von 2026 an gibt es einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung in den Grundschulen. Vor diesem Hintergrund haben Land und Bund unlängst Förderprogramme aufgelegt, von denen nun auch Bad Schwartau partizipieren möchte. Einen entsprechenden Antrag hat die Stadt bereits gestellt. Fördersummen von fünf bis sechs Millionen Euro könnten für das Vorhaben herausspringen. Für diese pragmatische Initiative seitens der Verwaltung gab es von allen Parteien in der Stadtvertretung Lob. Bürgermeisterin Katrin Engeln (Grüne) stellte allerdings klar: „Natürlich hoffen wir auf Fördergelder, aber wir planen, auch ohne die entsprechenden Zuschüsse die Maßnahme bis 2027 umzusetzen.“
Konkret sieht der Entwurf des Planungsbüros vor, den Mittelbau der Grundschule komplett abzureißen und zu erneuern. Vorgesehen ist ein Erdgeschoss sowie ein erstes Geschoss. Im Erdgeschoss soll eine 140 Quadratmeter große Mensa mit Glasfront zum Schulhof entstehen, die gleichzeitig als Aula und öffentlicher Veranstaltungsraum genutzt werden kann. Verwaltung, Krankenzimmer, Lehrerzimmer und Schulleiterbüros sollen im Obergeschoss untergebracht werden. Toiletten für die Schüler, die sich aktuell im Untergeschoss befinden, sollen jeweils an den beiden Seitentrakten des Komplexes entstehen. Ein Aufzug soll zudem Barrierefreiheit gewährleisten.
„Das ist eine richtig gute Lösung“, sagte Jörg-Rainer Zacharias (WBS). Cedric Pietsch (CDU) führte aus: „Alle wichtigen Aspekte werden in diesem Entwurf berücksichtigt. Der Charakter des ortsprägenden Schulgebäudes bleibt erhalten und neue Räume werden geschaffen.“ Daniel Böttcher (SPD), der schon gar nicht mehr an eine einvernehmliche Lösung geglaubt hat, sprach von einem „großen Gewinn für den Stadtteil Cleverbrück“. Zuspruch gab es zudem von Christoph Halver-Bötticher (Grüne), Martin Broziat (FDP) und Thomas Podella (WiBS), die allerdings anmerkten, dass sie nach wie vor einen Neubau favorisierten. Doch eine erneute Diskussion darüber wollte keiner mehr entfachen. Im Gegenteil. Broziat: „Nun ist Disziplin gefragt, damit diese lange Geschichte ein gutes Ende nimmt.“