Als „Haushalt mit Maß“ bezeichnet Landrat Timo Gaarz (CDU) das Papier, das er in der letzten Kreistagssitzung des Jahres präsentierte. „Die Umstände bleiben schwierig, aber der Haushalt hat klare Schwerpunkte in der Kinder- und Jugendhilfe, der Feuerwehr, dem Katastrophenschutz und den sozialen Infrastrukturen sowie dem Ehrenamt.“
Gut483 Millionen Eurowill der Kreis kommendes Jahr in Projekte investieren. Unter anderem in denAusbau eines Sirenen-Netzes. Einstimmig einigte man sich in der Sitzung darauf, in den kommenden sechs Jahren eine Infrastruktur zu schaffen, um künftig die Bevölkerung im Falle von Katastrophen zu warnen. Kostenfaktor: Zwölf Millionen Euro, die bis 2030 investiert werden sollen. 1,5 Millionen dieser Summe übernimmt das Land auf Basis einer Förderrichtlinie.392 neue Sirenen sollen flächendeckend eine lückenlose Alarmierung gewährleisten. Schon Anfang kommenden Jahres will der Kreis eine Beratungsfirma mit an Bord holen und mit der Umsetzung beginnen. „Wir übernehmen damit Verantwortung für den Schutz der Bürger“, sagte der Landrat.
Mehr als sieben Millionen Euro investiert der Kreis in das Feuerwehrwesen und den Katastrophenschutz. Darunter eine beträchtliche Summe für die Erweiterung der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Lensahn sowie in das Ausbildungsequipment der Wehren.
In Sachen Straßenbau schlägt unter anderem die Erneuerung der Brücke über die Kreisstraße 2 in Malente zu Buche (500.000 Euro). Für den Radwegeneubau an der K55 von Gothendorf zur B432 ist ebenfalls eine halbe Million eingeplant. 2,5 Millionen fließen in die Fahrbahnerneuerung der K61 zwischen Röbel und Bujendorf. Auch 40 neue Stellen in der Kreisverwaltung fallen ins Gewicht, die teilweise durch Entscheidungen des Bundes notwendig geworden sind. Die Kosten dafür muss dennoch der Kreis tragen. Der Zuwachs ist vor allem in den Bereichen Soziales, Jugend und Bildung sowie Bau und Umwelt zu verzeichnen.
Auch beim Thema Schule steigt der Bedarf. Tarifauseinandersetzen lassen insbesondere bei der Schülerbeförderung nach Angaben von Gaarz einen weiteren Anstieg in den kommenden Jahren vermuten. Kostensteigerungen werden auch in der Eingliederungshilfe verzeichnet. Aufgrund von steigenden Fallzahlen erhöhen sich auch die Personalkosten. Am Ende gab es trotz vorangegangener Diskussionen mehrheitlich grünes Licht für den Haushalt.
Beschlossen wurde in der letzten Kreistagssitzung des Jahres außerdem eine Erhöhung der Übungsleiterpauschale um einen Euro auf künftig 3,50 Euro. Rückendeckung gab es zudem beim Thema Fehmarnsundbrücke. Einstimmig fiel der Beschluss, dass sich Landrat Gaarz dafür stark machen solle,dass der Kreis Ostholsteinvor einer Übertragung der Straßenbaulast verschont bleibt.Denn nach aktueller Rechtslage müsste die Instandhaltung vom Kreis übernommen werden. Sie würde mindestens eine Million Euro pro Jahr kosten.