Doch was kostet die Müllabfuhr in Zukunft? Ein Beispiel: Menschen, deren 80-Liter fassenden Bio- sowie die ebenso große Restmülltonne, alle 14 Tage geleert wird, müssen pro Monat 18,99 statt wie bisher 18,06 Euro zahlen. Die Leerung der Papiermülltonne ist kostenfrei. Das gilt auch für die gelbe Tonne. Bei dieser tragen die Hersteller von Verpackungen die Kosten.
Teurer wird auch das Wasser vom ZVO. Der Arbeitspreis erhöht sich um elf Cent auf dann 2,68 Euro pro Kubikmeter. Der Grundpreis bleibt unverändert. „Ein Drei-Personen-Haushalt mit einem Wasserverbrauch von 120 Kubikmetern pro Jahr zahlt dadurch jährlich 13,20 Euro mehr“, sagt ZVO-Sprecherin Katharina Mangelsen.
Bezogen auf das Schmutzwasser werden ab 2025 3,62 Euro (bisher 3,53) pro Kubikmeter fällig. Für den bereits genannten Beispielhaushalt wären das 10,80 Euro mehr pro Jahr.
Beim Niederschlagswasser steigt die Gebühr von 50 auf 79 Cent pro Quadratmeter befestigter Grundstücksfläche – also Terrassen, gepflasterte Zufahrten, Wege und Dachflächen. Der ZVO begründet die Erhöhung mit der gesetzlichen Verpflichtung, die Regenrückhaltebecken zu entschlammen. Nur so könne die dauerhafte Funktion dieser gewährleistet werden. Der zusätzliche Aufwand müsse refinanziert werden.
All die Gebühren rund um das Thema Wasser gelten für das Jahr 2025 und werden immer nur einjährig kalkuliert. Anders sieht es beim Müll aus. Hier gelten die neuen Preise für die nächsten zwei Jahre.
ZVO-Verbandsvorsteher Frank Spreckels begründet all die Steigerungen mit den anstehenden Investitionen. „Wir brauchen eine Refinanzierung. Die wird von Kundinnen und Kunden getragen.“ Weiter führt er aus, dass der ZVO im Gegensatz zu anderen Unternehmen massiv investieren werde und die Menschen von krisenfester und leistungsfähiger Infrastruktur profitieren würden.
Insgesamt sollen 2025 etwa 80 Millionen Euro ausgegeben werden. Allein 24,3 Millionen Euro fließen in die Modernisierung der Schmutzwasserinfrastruktur. Konkret geht es um den Ausbau von Kanälen, Klärwerken und Pumpstationen.
Ebenfalls 24 Millionen Euro müssen in den seit Jahren laufenden Aufbaus des Glasfasernetzes gesteckt werden. Geschäftsbereichsleiter Torsten Hindenburg sagt, dass in 2025 sämtliche Arbeiten abgeschlossen werden sollen. Auf dem Festland seien gut 90 Prozent der Tiefbauarbeiten erledigt. Auf Fehmarn indes sei es nicht ganz so einfach. Aufgrund des Regens der vergangenen Tage und Wochen seien Gruben vollgelaufen und müssten ausgepumpt werden. Jedoch halte man auch hier an dem Ziel fest, im nächsten Jahr fertig zu werden.
Darüber hinaus sollen 12,3 Millionen Euro im Bereich Wasserversorgung und 9,1 Millionen Euro in die Versorgungsstabilität und Effizienz der Wärme- und Energieinfrastruktur gesteckt werden. Hinzu kommen 2,4 Millionen Euro für Vorhaben im Bereich Niederschlagswasserbeseitigung sowie 6,6 Millionen Euro für die Abfallwirtschaft.
Zum letztgenannten Punkt sagt der verantwortliche Geschäftsbereichsleiter Michael Rakete, dass unter anderem der Recyclinghof in Neustadt ertüchtigt werden soll. Auch sei die Anschaffung von neuen Fahrzeuge vorgesehen. Diese sollen mit Wasserstoff oder E-Antrieb betrieben werden,wie der ZVO bereits im Juli verdeutlicht hatte.