Als Brandursache wird laut Polizei ein technischer Defekt vermutet. Zur Schadenshöhe können ebenfalls noch keine konkreten Angaben gemacht werden. „Da war ordentlich Feuer und Temperatur unterm Dach“, sagt Lucas Fibelkorn. Gemeinsam mit fünf Mitarbeitern hat der Firmenchef noch dafür gesorgt, dass der Brand nicht die komplette Werkstatt zerstört hat.
Fibelkorn selbst hat geistesgegenwärtig reagiert und den brennenden Transporter mit einem Vorderlader-Fahrzeug auf den Vorplatz der Werkstatt gezogen. Seine Mitarbeiter brachten zudem mehrere Gasflaschen und ein Schweißgerät ins Freie, bevor die Feuerwehren Mori und Stockelsdorf mit einem Großaufgebot den Brand erfolgreich bekämpfen konnten.
„Das waren schon ganz gefährliche Situationen. Darüber haben wir uns gar keinen Kopf gemacht. Wir wollten nur unsere Werkstatt retten“, berichtet Fibelkorn, der die tatsächliche Gefahr erst im Nachhinein realisiert hat. Einer seiner Mitarbeiter musste sicherheitshalber zwei Nächte im Krankenhaus verbringen, und ein anderer zog sich eine leichte Verletzung an der Hand zu.
„Das wird alles wieder gut“, sagt Fibelkorn. Er hat erst vor zwei Jahren die Werkstatt (ehemals Gorny) gekauft und wollte das Areal sowie den Betrieb Stück für Stück ausbauen. „Meine eigentlichen Pläne sind vorerst über den Haufen geworfen“, sagt der 27-Jährige.
Den Mut hat er aber nicht verloren. Im Gegenteil. So hat der Werkstatt-Chef bereits mit einigen Handwerkern telefoniert, um schnellstmöglich mit dem Wiederaufbau beginnen zu können. „Am liebsten hätte ich sofort mit den Aufräumarbeiten begonnen, aber der Gutachter war noch immer nicht da“, erklärt Fibelkorn. Er hofft, dass der betroffene Gebäudeteil stehen bleiben darf und nicht abgerissen werden muss. Sein Ziel ist, die Werkstatt bis zum Sommer wieder im vollen Umfang nutzen zu können. Fibelkorn: „Mit einem Neubau würde das nicht klappen.“
Durch den Brand fehlen vorerst mehrere Werkstatt-Arbeitsplätze. Der Zeitpunkt ist denkbar schlecht, denn ab Januar fangen zwei neue Gesellen an. „Wir müssen nun im großen Werkstattbereich, der nicht vom Feuer betroffen ist, näher zusammenrücken. Zudem werden wir uns wohl ein Schichtsystem überlegen“, erklärt Fibelkorn
In seinem Betrieb kümmert er sich nicht nur um Autos, sondern auch um Land- und Baumaschinen. Letztere werden vorerst nur außer Haus mit einem Servicewagen repariert.
Um weitere Arbeitsbereiche auf dem Werkstattgelände zu schaffen, spielt Fibelkorn zudem mit dem Gedanken, eine mobile Halle einzurichten. „Für unsere Kunden werden wir weiter im vollen Umfang da sein“, versichert Fibelkorn. Von den Solidaritätsbekundungen und Unterstützungsangeboten nach dem Feuer – unter anderem von seinem einstigen Lehrherren aus der benachbarten Werkstatt Pasdzierny – ist er ganz beeindruckt. „Am Tag danach habe ich rund 200 Anrufe bekommen“, sagt Fibelkorn. „Das war schon krass.“