Für die Schulen: 1,2 Millionen Euro gehen nach Schwartau und Stockelsdorf
Die ersten Bescheide über Zuschüsse vom Land für den Ausbau der Ganztagsbetreuung sind da

Erst kürzlich wurde die erste Hälfte des umgestalteten Schulhofes der Grundschule Bad Schwartau freigegeben. Für die Umgestaltung bekommt die Stadt einen Fördergeldzuschuss.Fotos: Sebastian Prey
Bad Schwartau/Stockelsdorf. Der Andrang auf den Fördertopf für den Ausbau der Ganztagsbetreuung an Grundschulen war gigantisch. Schnell stand fest: Die zur Verfügung stehende Summe von 196 Millionen Euro wird bei Weitem nicht reichen. Städte und Gemeinden im Land haben schließlich Anträge von fast 500 Millionen Euro gestellt.Nun sind die ersten Bescheide raus. Bad Schwartau und Stockelsdorf dürfen sich freuen. Bei der Vergabe der Fördergelder im umstrittenen Windhundverfahren waren beide Kommunen schnell genug. Für die Schulhof-Umgestaltung an der Grundschule Bad Schwartau, die bereits zur Hälfte vollzogen ist, gibt es eine Förderzusage in Höhe von 703.000 Euro. Die Gesamtkosten für den neuen Pausenhof mit neuen Spielangeboten und Ruhezonen beläuft sich auf gut eine Million Euro.

Für Stockelsdorf gibt es einen Förderzuschuss in Höhe von 575.000 Euro. Das Geld gibt es für die bereits 2023 angeschafften Interims-Container an den Grundschulen Ravensbusch und an der Gerhart-Hauptmann-Schule. Da diese Schulen seit vielen Jahren aufgrund gestiegener Schüler- und Mitarbeiterzahlen unter einer erheblichen Raumnot leiden, musste die Gemeinde kurzfristig auf Container zurückgreifen.

Vor dem Hintergrund, dass nach den Sommerferien 2026 alle neuen Erstklässler einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung an ihrer Schule haben, müssen viele Kommunen reagieren und das Angebot ausbauen. Die Kommunen als Schulträger müssen dazu umbauen und teils umfangreiche Neubauten errichten, Räume für die Betreuung etwa und Schulkantinen. Angesichts dieser Kosten sind praktisch alle Kommunen auf Förderzuschüsse angewiesen.

„Ich bin heilfroh über diese Förderzusage. Wir haben alle sehnlichst darauf gewartet und hoffen natürlich auch noch für die anderen Projekte im Schulbau berücksichtigt zu werden“, sagt Bürgermeisterin Julia Samtleben (SPD). Der nun bewilligte Zuschuss ist angesichts der geplanten riesigen Investitionen im Stockelsdorfer Schulsektor allerdings eher ein Tropfen auf den heißen Stein.

Gemeinsam mit Schülerinnen, Lehrern, Eltern, der Sozialpädagogik und dem offenen Ganztag hat die Hamburger Architektin Kristin Bartels an allen drei Grundschulen die sogenannte „Schule der Zukunft“ entwickelt. Die Kosten für die Erweiterung und Umgestaltung aller drei Schulen (Erich-Kästner-Grundschule, Gerhart-Hauptmann-Grundschule und Schule Ravensbusch) werden in den nächsten Jahren auf rund 30 Millionen Euro geschätzt. Am weitesten fortgeschritten ist die Planung an der Erich-Kästner-Grundschule. Dort sollen die Arbeiten im Herbst 2025 beginnen und die Fertigstellung ist für 2027 vorgesehen.

Für den Umbau der Schullandschaft hofft Stockelsdorf entsprechend auf weitere Fördermittel. Die drei Anträge für die drei Schulen kommen jetzt in das sich anschließende Windhundverfahren der Investitionsbank und des Ministeriums. Bei entsprechenden Förderzusagen müssen auch die anderen Vorhaben Fahrt aufnehmen, denn Zuschüsse gibt es nur bei einer Umsetzung binnen drei Jahren. Samtleben: „Das sind schon sportliche Ziele.“In Bad Schwartau steht ebenfalls die Antwort auf einen weiteren Antrag aus. Die Stadt hofft auf eine üppige Förderung für die Erweiterung und Sanierung der Grundschule Cleverbrück, die auch mehrere Millionen Euro kosten wird. SEP
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