20 Millionen Euro fürBad Schwartaus marode Straßen
Die Stadt muss das Verkehrsnetz instand setzen – Stockelsdorfer Weg genießt Priorität.

Der Stockelsdorfer Weg in Bad Schwartau ist seit vielen Jahren in einem desolaten Zustand. Nun soll der Vollausbau voraussichtlich 2026 erfolgen.Fotos: Sebastian Prey
Bad Schwartau. Die Liste ist lang und könnte bei genauerer Betrachtung vermutlich noch um einiges länger werden. 18 Straßen umfasst die Prioritätenliste, die das Bauamt Bad Schwartau mit politischen Vertretern nach gemeinsamen Ortsterminen nun auf den Weg bringt. Das Paket ist beachtlich und die geschätzten Kosten ebenfalls: Knapp 20 Millionen Euro in den nächsten acht Jahren.In der Kostenrechnung sind auch die Sanierungen für die Landes- und Kreisstraßen enthalten, die die Stadt Bad Schwartau zum 1. Januar 2025 vom Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr (LBV) übertragen bekommt. Allein für den Vollausbau beziehungsweise die Sanierung der Asphaltdecke in den maroden Ortsdurchfahrten von L309, L230, L185 sowie K18 wird mit einer Summe von gut acht Millionen Euro gerechnet. Inwieweit sich der LBV an den Kosten beteiligt, steht noch nicht fest.

Bad Schwartaus Bauamtsleiter Akbar Nassery: „Wir sind in guten Gesprächen. Fakt ist allerdings bisher nur, dass wir per Gesetz die Baulast der Straßen zum neuen Jahr übernehmen werden.“ Der LBV habe aber signalisiert, dass Bad Schwartau bei der Sanierung der übertragenen Straßenabschnitte auf keinen Fall allein gelassen werde. Unklar sei allerdings, ob die Instandhaltungsmaßnahmen im Nachhinein noch vom LBV durchgeführt werden oder ob die Stadt diese Aufgaben übernimmt. Dringender Handlungsbedarf besteht insbesondere in der stark geschädigten Eutiner Straße (L309). Dort wurde unlängst schon wegen des schlechten Zustands eine Tempobegrenzung von 30 km/h angeordnet.

Klarer ist die Situation bei den Gemeindestraßen. Fünf Straßen wurden auf der Liste mit der Priorität eins versehen. Soll heißen: Sofortmaßnahme (Vollzug innerhalb von zwei Jahren). Das wären der Vollausbau des Stockelsdorfer Weges, der Straßen In de Röth und Kuhlkamp in Groß Parin, Am Papenmoor sowie die Sanierung der Asphaltdecke im Katerstieg. Laut Bauamtsleiter Nassery werden der Vollausbau des Stockelsdorfer Weges, der schon seit vielen Jahren vorgesehen ist, sowie die Straße In de Röth im nächsten Jahr angegangen. „Beide Vorhaben werden in 2025 geplant, und in 2026 soll die Umsetzung erfolgen“, erläutert Nassery.

Der Ausbau des Stockelsdorfer Weges auf einer Länge von rund 550 Metern soll 1,5 Millionen Euro kosten. Um die Sanierung des Straßenabschnitts nebst Fußweg gab es viele Jahre Streit um Anliegerbeiträge, die längst vom Tisch sind. Nun hofft die Stadt auf einen finanziellen Zuschuss im Rahmen des Förderprogramms „Soziale Stadt“ für Cleverbrück. Keinen Verzug duldet ebenfalls der Vollausbau der kleinen Straße In de Röth. Die Kosten für die geplante Maßnahme an der 220 Meter langen Straße, die ein besonders starkes Gefälle hat, werden auf rund 600.000 Euro taxiert. Nassery: „Dort ist die Oberflächenentwässerung nicht sichergestellt. Damit keine Schäden an den Grundstücken entstehen, besteht dringend Handlungsbedarf.“

Neun Straßen wurden auf der Liste mit der Priorität zwei versehen – eine mittelfristige Umsetzung in einem Zeitraum von vier Jahren. Dazu gehören Roonstraße, Nikolausstraße, Königsberger Straße, Tempelburger Straße und Geibelstraße im Vollausbau. Im selben Zeitraum sollen auch die Asphaltdecken in der Paul-Gerhardt-Straße, Elisabethstraße, Lübecker Straße (Innenstadt) sowie Gutenbergstraße/Ecke Cleverhofer Weg saniert werden.

Drei Gemeindestraßen wurden auf der Liste mit der Priorität drei (vier bis acht Jahre) versehen. Berliner Straße, Hamburger Straße und Schillerstraße sollten in diesem Zeitraum voll ausgebaut werden. SEP
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