Mehr als 60 Punkte wurden bei der turnusmäßigen Verkehrsschau auf Einladung der Straßenverkehrsbehörde des Kreises in der Großgemeinde überprüft. Mit dabei waren zudem Vertreter des Kreises, der Gemeinde sowie vom Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr, Polizei und ADFC.
Die Anzahl der untersuchten Punkte ist enorm. „So viele hatten wir noch nie“, berichtet Ordnungsamtsleiter Stefan Köhler. In einigen Fällen ging es allerdings nur um mittlerweile ausgeblichene Beschilderungen, die nun ausgetauscht und erneuert werden. Doch es gibt etliche Veränderungen, auf die die Verkehrsteilnehmer achten müssen. Über zwei Neuerungen freut sich die Gemeinde Stockelsdorf besonders.
So wird es in Kürze eine neue große Tempo-30-Zone geben. Betroffen ist das ganze Quartier vom Friedhof in der Dorfstraße, Segeberger Straße, Brandenbrooker Weg, Bahndamm bis einschließlich Weidenweg. Bislang gab es in dem Quartier immer nur bestimmte Abschnitte, in denen Tempo 30 galt.
Ob der zusätzlichen Bebauung im Weidenweg soll nun der Lückenschluss erfolgen und durchgängig Tempo 30 angeordnet werden. Dadurch werden Schilder in bestimmten Bereichen abgebaut und an den Zufahrten ins Quartier neu platziert.
Die Umsetzung erfolgt vermutlich erst im Frühjahr nächsten Jahres. Zum einen, weil die bestellten Schilder noch nicht da sind. Und zum anderen, weil neben der Beschilderung auch Piktogramme auf die Straße aufgebracht werden müssen. Die kalte und nasse Jahreszeit bietet sich für derartige Markierungsarbeiten allerdings nicht an. „Mit dieser neuen Regelung gilt praktisch bis auf Segeberger Straße, Ahrensböker Straße, Morier Straße und Lohstraße überall im Kernort Tempo 30“, sagt Bürgermeisterin Julia Samtleben (SPD).
Positiv bewertet die Verwaltungschefin auch die Versetzung des Ortseingangschilds vom Weidenweg auf die Segeberger Landstraße. Das Verkehrszeichen hat der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr bereits an der L332 auf der rechten Straßenrandseite aus Bad Segeberg kommend vor der Einmündung zum Weidenweg und der Pflegeeinrichtung Eichenhof platziert.
Somit gilt von da an bereits Tempo 50 statt bislang 70. „Mit dieser Veränderung, die wir schon seit Jahren gefordert haben, haben wir zudem die Zusage vom Kreis bekommen, dass in diesem Bereich künftig die Geschwindigkeit auch kontrolliert wird“, kündigt Samtleben. Unerfüllt bleibt aber der Wunsch, an der Segeberger Straße in Höhe der Schule Ravensbusch eine Tempo-30-Begrenzung anzuordnen. Hintergrund: Der Eingang zur Schule befindet sich im Schulweg und dort gilt bereits Tempo 30.
In der Dorfschaft Obernwohlde wurde ebenfalls vom LBV bereits ein Ortsschild versetzt. Die Ortstafel aus Richtung Krumbeck kommend wurde vorgezogen und gegen das in der Nähe der Doerpstraat 23 befindliche Verkehrszeichen Tempo 70 ausgetauscht.
Für die Versetzung eines Ortsschildes bei Curau vor die Bushaltestelle Schönkamp, um auch dort das Tempo zu drosseln, gab es bei der Verkehrsschau allerdings kein grünes Licht. Begründet wurde dies, dass es an dieser Haltestelle lediglich ein bis zwei Ein- oder Ausstiege am Tag gibt.
Etwas langsamer müssen künftig Verkehrsteilnehmer fahren, die zwischen dem Kreuzungsbereich L184/Ahrensböker Straße (Schinken Nissen) und dem Kernort unterwegs sind. Auf einer Strecke von 350 Meter bis zur Ortseinfahrt wird die zulässige Höchstgeschwindigkeit von bislang 60 km/h auf 50 Stundenkilometer reduziert. Hintergrund: Die Tempo-Begrenzung 60 km/h ist in der Straßenverkehrsordnung so nicht vorgesehen.
Für Unmut könnte ein Schilderwechsel in der Max-Hamerich-Straße/Amandus-Voigt-Straße sorgen. Das Wohngebiet erfüllt nämlich nicht die baulichen Voraussetzungen für einen verkehrsberuhigten Bereich („Spielstraße“). Beide Straßen verfügen über einen abgesetzten einseitigen Gehweg und erfüllen somit nicht die notwendigen Kriterien. Entsprechend wird dort nun eine Tempo-30-Zone angeordnet. Die verkehrsrechtliche Prüfung der Straße erfolgte auf Wunsch eines Anwohners, der sich vermutlich ein anderes Ergebnis erhofft hatte. „Die Situation ist vergleichbar mit derErika-Tyska-Straße, auch dort musste der verkehrsberuhigte Bereich vor zwei Jahren aufgehoben werden“, berichtet Köhler.Im durchaus gefährlichen Kreuzungsbereich L184/K37 in der Ortsdurchfahrt Curau – drei Unfälle gab es allein in diesem Jahr – wird es ebenfalls eine Veränderung geben. Dort wird aus Fahrtrichtung Malkendorf kommend das Schild „Vorfahrt gewähren“ gegen ein Stop-Schild ausgetauscht. Das ist aus Sicht von Bürgermeisterin Samtleben noch viel zu wenig. „Wir bleiben dran und werden dort als Nächstes eine Bedarfsampel beantragen.“