Katharina war in der Nacht zu Dienstag, 20. August, in die Babyklappe gelegt worden. Der Name Katharina wurde für sie gewählt, weil die Babys aus der Klappe in der Regel Namen mit Anfangsbuchstaben in alphabetischer Reihenfolge erhalten. Zwar ist Katharina das zwölfte dort abgegebene Mädchen, doch das erste hatte bereits einen Namen von der Mutter erhalten. Insgesamt sind im „Agape Haus“ bereits 23 Babys abgegeben worden.
In den ersten Wochen nach der Abgabe können die Eltern oder die Mutter immer noch überlegen, ob sie ihr Kind nicht doch zurücknehmen möchten. In diesem Fall können sie sich anonym an Friederike Garbe wenden. Die 79-Jährige hatte tatsächlich auch im Fall von Katharina einen anonymen Anruf erhalten, bei dem sich eine Frau nach dem Baby erkundigte und dann wieder auflegte. „Ich kann mir vorstellen, dass das die Mutter war. Aber ich weiß es natürlich nicht.“
Doch auch nach Ablauf dieser ersten Zeit, wenn die Babys dann bereits von Adoptiveltern aufgenommen wurden, können sich die Eltern melden – auch wenn sie das Kind nicht zurücknehmen möchten. „Jeder Mensch hat den tiefen Wunsch und auch das Recht auf das Wissen um seine Herkunft“, teilt die Stadt mit. „Im Interesse von Katharina bittet die Adoptionsvermittlungsstelle der Hansestadt Lübeck die Mutter/Eltern, sich zu melden.“ Das sei jederzeit möglich. Und es werde verbindlich Vertraulichkeit und Anonymität zugesagt.
Die Adoptionsvermittlungsstelle ist über die Hansestadt Lübeck erreichbar, die zuständige sozialpädagogische Fachkraft telefonisch unter der Nummer 0451/1224549. Der Service ist von 8.30 bis 12.30 Uhr unter Telefon 0451/1222528 zu erreichen. Auch per E-Mail ist eine Kontaktaufnahme möglich – per E-Mail anpflegekinder-und-adoptionsstelle@luebeck.de.