Auf dem derzeitigen Spielplatz-Areal sollen zwei Gebäude mit insgesamt zwölf Wohneinheiten entstehen. Der Spielplatz muss dafür weichen und soll auf dem benachbarten Bolzplatz neu errichtet werden. Die geplanten Mietwohnungen sollen insbesondere vor dem Hintergrund der Misere bei der Unterbringung von Flüchtlingen gebaut werden. Die Gemeinde Stockelsdorf hinkt, wie Bad Schwartau auch, seit Jahren bei der Aufnahme-Quote von Geflüchteten hinterher. So ist die Gemeinde Stockelsdorf rein theoretisch verpflichtet, 164 Menschen, die aus ihrer Heimat geflüchtet sind, im Laufe des Jahres 2024 aufzunehmen.
Die breite Zustimmung aus der Politik kommt aber nicht aus der Not allein. Bauamtsleiter Jan-Christian Ohm brachte das Gremium auf den neuesten Stand und hatte auch gute Nachrichten dabei. Für das rund 4,7 Millionen Euro teure Bauvorhaben wird es Fördermittel aus dem Topf für Wohnbauförderung der Investitionsbank Schleswig-Holstein geben.
„Für das Förderjahr 2026 werden uns Fördermittel von bis zu 30 Prozent reserviert“, teilte Ohm mit. Angesichts der mehrfachen Überzeichnung der Wohnbaufördermittel lobte Torsten Pettersson (CDU) die „hervorragende Arbeit in der Verwaltung“. Peter Hinzmann (FDP) sprach von einer „sensationellen Nachricht“. Gerald Tretow (Grüne): „Wir sind froh, dass es nun endlich konkret wird. Der Bedarf an bezahlbaren Wohnraum ist groß, deshalb ist das Projekt Max-Hamerich-Straße unverzichtbar.“
Aus Sicht von UWG-Fraktionschef Helmut Neu werde hingegen durch das Bauvorhaben ein über Jahrzehnte gewachsenes Quartier ohne Not zerstört. Zudem lasse sich die Gemeinde auf ein finanzpolitisches Abenteuer ein, denn die knappen Kostenschätzungen seien problematisch. „Hier passt nichts zusammen – weder technisch, ökologisch, noch sozial“, kritisierte Neu. Aus seiner Sicht sollte man sich lieber über Alternativ-Standorte am Mühlenberg oder an der Rudolf-Diesel-Straße Gedanken machen.
Laut Bauamtsleiter Ohm gehe es angesichts der angespannten Lage auf dem Wohnungsmarkt gar nicht darum, Alternativen zu schaffen. „Wir müssen parallel zu dem Vorhaben weitere Standorte entwickeln.“ Und so ist angedacht, einen Wiederholungsbau der Wohngebäude an der Max-Hamerich-Straße an dem Standort Rudolf-Diesel-Straße zu errichten – sofern es auch dafür finanzielle Zuschüsse gibt.
Da die Fördermittel für die Max-Hamerich-Straße erst in 2026 fließen, sieht der Zeitplan für das Bauvorhaben wie folgt aus: Aktuell werden auf dem Areal des künftigen Spielplatzes und ehemaligen Bolzplatzes die Drainage und Regenwasserleitungen erneuert. An der europaweiten Ausschreibung der Gebäude- und Fachplanung des Wohnbaus haben sich 20 Planungsbüros beworben – derzeit läuft die Auswahl. Die Ausschreibung für die erforderlichen Fachplaner erfolgt in Kürze.
In 2025 steht die Verlegung des Spielplatzes an. Zudem sollen die Planungen so weit stehen, dass auch in 2025 die Baugenehmigung erfolgen kann. Parallel werden dann die Ausschreibungen für die Bauleistungen so weit vorbereitet, dass mit Erhalt des Förderbescheids in 2026 mit dem Bauvorhaben zügig begonnen werden kann. Ohm: „Eine Fertigstellung wäre dann in 2027 möglich.“