Andreas Marks (CDU), Vorsitzender des Bauausschusses, ist ob dieser Nachrichten begeistert. „Es ist wirklich sehr erfreulich, dass wir bei zwei großen und sehr wichtigen Projekten diese finanzielle Förderung erhalten. Die energetische Sanierung der Ludwig-Jahn-Halle bringt auch Barrierefreiheit und Energieeinsparung mit sich, die Zukunftsfähigkeit unserer großen Sporthalle wird sichergestellt. Die weitere Umstellung der Straßenbeleuchtung führt neben der Energieeinsparung auch zu einer besseren Ausleuchtung der Straßen und Wege, und somit auch zu einer verbesserten Verkehrssicherheit und Lebensqualität in Bad Schwartau.“
Die Fördermittelzusagen sind allerdings kein Selbstgänger. „Die Aussicht auf Zuschüsse ist natürlich schön, aber für uns in erster Linie eine echte Herausforderung“, sagt Bürgermeisterin Kathrin Engeln (Grüne). Um am Ende auch wirklich Geld zu bekommen, muss die Verwaltung zahlreiche Bedingungen erfüllen. Eine der größten Herausforderungen ist dabei das Zeitfenster – bis 2027 muss die Sanierung abgeschlossen sein. „Dass wir berücksichtigt wurden, kommt ja nicht von ungefähr. Bei den Fördergeldern für die Jahn-Halle sind wir erst im Nachrückverfahren auf die Förderliste gekommen, weil andere Kommunen angesichts dieser Förderkulisse zurückgezogen haben.“ Bauamtsleiter Akbar Nassery spricht ebenfalls von einem „extrem sportlichen Zeitplan“. Entsprechend wird schon an der Ausschreibung für einen Fachplaner gearbeitet, der Anfang 2025 mit der Arbeit beginnen sollte, damit die europaweiten Ausschreibungen und Vergaben bis Anfang 2026 erfolgen können. „Dann bleiben noch eineinhalb Jahre Bauzeit – das ist für so eine Halle nicht viel. Um das zu schaffen, darf wirklich nichts schiefgehen“, berichtet Nassery.
Angesichts des notwendigen Tempos bei der Umsetzung wachsen die Sorgen beim VfL Bad Schwartau. Ein Umbau im Betrieb wird vermutlich viel zu zeitintensiv sein. „Die Jahn-Halle ist unser Hauptspiel- und Trainingsort. Wir nutzen die Halle unter der Woche täglich von 16 bis 22 Uhr und am Wochenende für Punktspiele“, sagt Sabine Sühl aus der VfL-Geschäftsstelle.
Sollte die Halle wegen der Baumaßnahme vorübergehend nicht genutzt werden können, hat der VfL also ein Riesenproblem. „Das muss gut und mit entsprechendem Vorlauf geplant werden“, sagt Vorstand Silvio Köhler. „So viel Hallenkapazitäten anderswo zu bekommen, ist fast unmöglich.“
Die Frist für den Zuschuss von 500.000 Euro bei der Optimierung der Straßenbeleuchtung für rund 1,2 Millionen Euro ist mit 2027 genauso ambitioniert. „Diese beiden Projekte wären angesichts der Haushaltslage ohne Fördergelder so gar nicht möglich“, erklärt Nassery. Er will mit seiner Mannschaft alles daran setzen, keinen Zuschuss verstreichen zu lassen.
So werden vermutlich schon aus Kapazitätsgründen im Bauamt – derzeit fehlen jeweils ein Hochbau- und ein Tiefbauingenieur sowie ein Hochbautechniker – andere Vorhaben, die nicht an eine aktuelle Förderung gebunden sind, weiter geschoben. Das könnte wiederum die Dauerbrenner-Projekte Amtsgericht, Brückenneubauten, Grundschule Cleverbrück sowie die Sanierung des Straßen-, Rad- und Fußwegnetzes betreffen. Doch darüber möchte der Bauamtsleiter nicht spekulieren: „Auch diese Vorhaben dulden keinen Aufschub.“