Für die Hansestadt Lübeck wird es teuer. Die Baukosten werden voraussichtlich um neun auf 42,5 Millionen Euro steigen. 8,8 Millionen Euro will die Kulturstiftung aufbringen, 19 Millionen Euro kommen vom Land.
In der Bürgerschaftssitzung herrschte deswegen keineswegs Euphorie pur. „Wir sehen die Zustimmung als alternativlos an. Sonst würden wir das Buddenbrookhaus verlieren“, sagte FDP-Fraktionschef Thorsten Fürter. Die Kostensteigerung wäre vermeidbar gewesen. Die Planung hätte von Beginn an einen Erhalt des Kellers vorsehen müssen.
„Es sind viele, viele Fehler passiert“, sagte Axel Flasbarth (Grüne). Seine Fraktion habe jetzt dem Umbau zugestimmt, obwohl sie von Anfang an dagegen gewesen sei. „Das Projekt ist komplett überdimensioniert.“ Trotzdem sei es ein Grund zur Freude, dass nun ein Beschluss mit Erhalt des Kellers gefasst worden sei.Unabhängige Volt-Partei, Linke & GAL sowie die Bürger für Lübeck hatten noch versucht, das Projekt kurz vor dem Ziel zu stoppen. Der BfL-Vertreter Lothar Möller warb dafür, eine Ertüchtigung im Bestand vorzuziehen. „Es wird das teuerste Museum pro Quadratmeter der Welt.“
Linke & GAL warben dafür, die Ausstellung zu digitalisieren und als Virtual Reality erlebbar zu machen. Es sei nicht vermittelbar, 40 Millionen Euro für ein einziges Museum auszugeben.
Detlev Stolzenberg (Unabhängige) forderte, einen Bürgerentscheid zum Buddenbrookhaus anzusetzen. „Dafür ist es zu spät. Das hätten wir vor zehn Jahren machen müssen“, entgegnete Axel Flasbarth. CDU-Fraktionschef Christopher Lötsch glaubt, dass eine Sanierung im Bestand noch teurer werden würde, weil die Planung ganz von vorne beginnen müsste.
Am Ende stimmten 35 Bürgerschafts-Mitglieder für den Umbau, zehn dagegen. Das Museum soll 2031 fertig sein.