Die allgemeine Empfehlung zur Einnahme von Schmerzmitteln lautet: Höchstens drei aufeinanderfolgende Tage und insgesamt nicht mehr als zehn Tage im Monat. Trotz ihrer hilfreichen Wirkung haben Schmerzmittel nämlich auch Nebenwirkungen, die nicht zu unterschätzen sind. Dazu kommen Gewöhnungseffekte, die bis hin zu einer Suchtproblematik führen können.
Bei der Dosierung sollte man in der Packungsbeilage nachlesen. Dort kann beispielsweise empfohlen werden, bei leichten Schmerzen keine ganze Tablette zu nehmen, sondern nur eine halbe. An diese Empfehlungen sollte man sich halten.
Grundsätzlich hat Schmerz einen Sinn, nämlich als Signal des Körpers, dass etwas nicht in Ordnung ist und auskuriert werden muss. Deswegen ist es wichtig, herauszufinden, woher die Schmerzen kommen. Sie zu ignorieren oder zu betäuben, kann unter Umständen sogar gefährlich werden. So können Bauchschmerzen zum Beispiel auch durch eine Blinddarmentzündung verursacht werden, bei Zahnschmerzen kann ein Loch im Zahn der Grund sein, das sich nur vergrößert, wenn man den Schmerz betäubt, statt gleich zum Zahnarzt zu gehen.
Wenn das Schmerzmittel wirklich helfen soll, muss es letzten Endes auch zum Schmerz passen. Nicht jedes Schmerzmittel ist bei jeder Art von Schmerz sinnvoll. Das liegt am unterschiedlichen Aufbau der verschiedenen Wirkstoffe, die entsprechend nicht alle gleich wirken.
Wahre Klassiker unter den rezeptfrei erhältlichen Mitteln sind Paracetamol und Ibuprofen. Beide können unter anderem auch in der Schwangerschaft und Stillzeit verwendet werden. Der Anwendungsbereich ist sehr ähnlich, so sind beide bei Kopf-, Glieder- und Zahnschmerzen geeignet. Bei Regelschmerzen gilt Ibuprofen als wirksamer. Beide sind darüber hinaus fiebersenkend, Ibuprofen wirkt außerdem entzündungshemmend.
Paracetamol ist dagegen fehl am Platz, wenn die Schmerzen von einer Entzündung herrühren, wie es beispielsweise bei Gelenkschmerzen der Fall sein kann.
Sowohl Paracetamol als auch Ibuprofen können Nebenwirkungen haben, hier besteht allerdings ein wichtiger Unterschied: Paracetamol kann die Leber schädigen, was vor allem bei einer zu langen und zu häufigen Einnahme problematisch werden kann. Das Schmerzmittel empfiehlt sich also auch nicht zur Linderung von Kopfschmerzen, die von einem Kater herrühren, weil die Leber bereits mit der Entgiftung des Alkohols beschäftigt ist. Ibuprofen kann dagegen die Schleimhaut von Magen und Darm schädigen. Auch das Herz-Kreislauf-System kann angegriffen werden. Bei diesem Wirkstoff ist es also besonders wichtig, die Dosierung gering und die Einnahmezeit kurz zu halten.
Gegen leichte Schmerzen kann man auch Azetylsalizylsäure, weitaus bekannter unter dem Namen Aspirin, anwenden. Vor Operationen ist davon jedoch abzuraten, denn Aspirin wird auch als Blutverdünner eingesetzt. Auch Magenprobleme, Infektionen mit Viren, eine Schwangerschaft oder Asthma sprechen gegen die Einnahme.
All diese Schmerzmittel sind weniger bei Muskel- und Gelenkschmerzen geeignet, in diesen Fällen oder auch bei Sportverletzungen ist Diclofenac eine wirksame Alternative. Dieses Schmerzmittel wirkt zudem entzündungshemmend und fiebersenkend und ist auch in Form von Gels oder Salben erhältlich, die man auf die schmerzenden Bereiche auftragen kann. Ähnlich wie Ibuprofen kann sich Diclofenac jedoch sowohl auf das Herz-Kreislauf-System als auch auf die Schleimhaut von Magen und Darm negativ auswirken.
Bei vielen leichten Beschwerden kann man sich mit gängigen Schmerzmitteln also selbst helfen. Vor allem, wenn man mit der Anwendung eines Schmerzmittels noch keine Erfahrung hat, ist es wichtig, beim Kauf in den Pinguin-Apotheken genau nachzufragen, ob es für den Anwendungsbereich geeignet ist.
Eine Selbstmedikation durch rezeptfreie Schmerzmittel empfiehlt sich aber dennoch immer nur für einen kurzen Zeitraum. Wenn Schmerzen nicht verschwinden, sogar schlimmer werden oder andere Beschwerden dazukommen, sollte man in jedem Fall den Arzt aufsuchen.