Die neue Gruppe besteht aus 15 Kindern im Grundschulalter von sechs bis zehn Jahren. „Es ist wichtig, schon in dieser frühen Phase das Interesse für die Feuerwehr zu wecken“, betont Ortswehrführer Tim Pichura. Denn oft falle die Entscheidung für Sportvereine und andere Freizeitgruppen in diesem Alter. Der Eintritt in eine Jugendfeuerwehr sei derzeit aber erst ab dem 10. Lebensjahr möglich. Viele Jugendliche hätten sich da schon für so viele Hobbys entschieden, dass sie für ein weiteres Engagement schlicht keine Zeit mehr hätten.
Um diese Lücke zu schließen, habe die Feuerwehr Ahrensbök eine Kinderabteilung ins Leben gerufen. Das Ziel: Die kleinen Mitglieder sollen spielerisch auf den späteren Dienst der Jugendfeuerwehr vorbereitet werden. Im Vordergrund der Aktivitäten stehe die Förderung der sozialen Kompetenz und der Teamfähigkeit sowie Gruppen- und Gemeinschaftsgefühl. „In der Feuerwehr sind wir ein Team. Du bist niemals alleine“, erklärt Gruppenleiterin Sharina Bunsen den kleinen Nachwuchskräften.
Und die sind schon ganz Feuer und Flamme für das Abenteuer Kinderwehr. Ausgestattet mit Polo-Shirts, Pullis und Warnwesten, die das neue Logo ziert – ein junger Adler sitzt mit Feuerwehrhelm, Wasserschlauch und Löschspritze auf einem Buchenast –, erkundet die Truppe das Gerätehaus.
Dabei lernen sie die ersten Grundregeln. „Bei Alarm gehen wir sofort zu unserem Treffpunkt und stehen nicht im Weg herum“, betont Bunsen. Vor allem im Bereich der Autos sei es dann für die kleinen Besucher zu gefährlich. Zusammen mit den Betreuern könne man die Fahrzeuge und die Ausrüstung natürlich auch aus der Nähe anschauen, erläutert Bunsen.
Es folgt eine Stippvisite in der Rettungswache. Die Kinder haben Glück. Die Notfallsanitäter sind vor Ort und haben etwas Zeit. In kleinen Gruppen dürfen sie das Rettungsfahrzeug besichtigen. Die Trage wird aus- und eingefahren. Schubladen und Medizinkoffer werden kurz geöffnet. „Nur anschauen, nichts anfassen“ lautet die Regel, an die sich alle halten.
Auch vor dem Betreten der Halle erfolgt eine deutliche Ansage: „Es werden keine Knöpfe gedrückt. Wir ziehen nicht an irgendwelchen Gurten oder Leinen. Alles muss stets einsatzbereit sein und bleiben“, betont Bunsen. Dann wird das Hilfslöschfahrzeug inspiziert. Wie viele Sitzplätze hat das Auto? Welche Ausrüstung verbirgt sich hinter den Rollwänden? Was wird wofür benötigt? Ein paar Fragen werden sofort beantwortet. „Einiges lernt ihr in den kommenden Monaten, manches erst in der Jugendwehr“, erklärt Pichura.
Denn im Fokus der Kinderwehr stehe noch nicht die Ausbildung im Feuerwehrwesen, sondern Spiel, Sport und Spaß. Angedacht seien auch Ausflüge zu Freizeitparks, Spielplätzen und Zoos. Dass bei den 14-tägigen Treffen auch Aspekte der Brandschutz- und der Verkehrserziehung, des Gesundheitswesens und des Umweltschutzes besprochen und bearbeitet würden, sei für eine Feuerwehr nicht untypisch.
Wie wichtig diese Arbeit ist, unterstreicht die Gründung des „Fördervereins der Jugendfeuerwehren des Kreises Ostholstein“. Der Förderverein, der vor wenigen Tagen ins Leben gerufen wurde, hat das Ziel, den Feuerwehrnachwuchs bei Zeltlagern und Anschaffungen zu unterstützen, deren Finanzierung nicht durch die regulären Aufgaben der Kommunen abgedeckt sind.