Vor diesem Hintergrund wurde am Donnerstag die Aktion „Respekt für Retter“ gestartet. Im Feuerwehrhaus Fünfhausen in Bad Schwartau trafen sich die Initiatoren und Unterstützer, um die Kampagne der Kreise Ostholstein und Stormarn gemeinsam mit den Stiftungen der Sparkasse Holstein sowie der Bürger-Stiftung Ostholstein und der Bürger-Stiftung Stormarn ins Leben zu rufen. Ziel ist es, die (oft ehrenamtlich tätigen) Einsatzkräfte bei ihrer lebenswichtigen Arbeit zu unterstützen und ihnen Respekt, Wertschätzung und Dank entgegenzubringen.
Federführend haben die Kreispräsidenten Petra Kirner (Ostholstein) und Hans-Werner Harmuth (Stormarn) die Kampagne auf den Weg gebracht. „Es ist ein großartiger Tag. Heute stehen die im Mittelpunkt, die es verdient haben“, sagte Kirner, die sich von der Offenheit und der großen Bereitschaft, die Kampagne zu unterstützen, ganz begeistert zeigte. Einer der Motoren war zudem Jörg Schumacher, Geschäftsführer der Stiftungen der Sparkasse Holstein. Schumacher war selbst viele Jahre lang ehrenamtlich im Rettungsdienst aktiv und bei mehreren 1000 Einsätzen dabei. „Anfeindungen und Angriffe auf Menschen, die anderen nur helfen wollen, sind unerträglich“, sagte Schumacher.
Zuspruch für die Initiative kommt von allen Seiten. Bernd Koop, Leiter der Polizeidirektion Ratzeburg: „Wir haben täglich mit Anfeindungen, Beschimpfungen und Übergriffen zu tun. Es ist gut, dass die Kampagne aus der Mitte der Gesellschaft kommt“. Bad Schwartaus Gemeindewehrführer Jens Grahlmann: „Dieses Thema in die breite Öffentlichkeit zu bringen, ist eigentlich überfällig. Insbesondere für Ehrenamtler ist es wichtig, diese Unterstützung zu bekommen.“
Das sieht Notfallseelsorger Christopher Noll, der auch ehrenamtlich bei der Feuerwehr Bliesdorf aktiv ist, genauso: „Gewalt und Respektlosigkeit gegenüber Ehrenamtlern geht ins Mark der Helfenden.“ Christian Kraft vom Rettungsdienst Holstein: „Die Einsätze sind so schon belastend genug, wenn dann noch Respektlosigkeit dazu kommt, wird es schwer, Menschen für die Arbeit im Rettungsdienst zu gewinnen.“
Den Auftakt der Kampagne mit vielen Vertretern von Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst und Technischem Hilfswerk sowie den Landräten Henning Görtz (Stormarn) und Timo Gaarz (Ostholstein) wollte sich auch Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) nicht entgehen lassen. „Ich unterstütze diese wirklich wichtige und beispielhafte Kampagne von ganzem Herzen und bin dankbar, dass ich bei dem Start dabei sein darf“, sagte die Ministerin. „Alle Einsatz- und Rettungskräfte haben unseren Respekt und Dank verdient. Sie setzen sich für unser Leben ein und riskieren dabei ihr eigenes.“
Mit Bildern von Rettern und persönlichen Botschaften soll nun in den Kreisen Stormarn und Ostholstein für „Respekt für Retter“ geworben werden, um Helfer bei Einsätzen zu schützen. Mit vier Motiven auf 20.000 Plakaten hängen dann unter anderem bei Edeka- und Famila-Supermärkten und beim Hansa-Park. Zudem kommen auf Social-Media-Kanälen und auf einer eigenen Website www.respekt-fuer-retter.de Helfer zu Wort. Sütterlin-Waack: „Lassen Sie uns die Kampagne von Haus zu Haus tragen und den Rettern ein Gesicht geben.“