Das ist inzwischen drei Jahre her, der 39-Jährige erinnert sich gerne an die Bastelabende. „Das Haus war voll mit Kindern“, erzählt er. Seither liegt eine lange Planungsphase hinter ihm und den Jugendgruppenleiterinnen Gina Krüger und Carlotta Dittmer. Nun freuen sie sich auf die „Pariner Löschbärchis“: Die Kinderfeuerwehr geht am 1. September offiziell an den Start.
„Wir wollen die Kinder an die Feuerwehr heranführen – das ist unser Nachwuchs“, erklärt Thorsten Reichert. Mit seiner Idee, eine Feuerwehr für Sechsjährige und Ältere zu gründen, fand er schnell Anklang. Gina Krüger war sofort klar, dass sie die Leitung übernimmt. Die Fachangestellte für Bäderbetriebe arbeitet auch beruflich mit Kindern zusammen, gibt Schwimmunterricht und fiebert nun der neuen Herausforderung entgegen.„Es bringt total Spaß, Kindern etwas mitzugeben. Ich freue mich, mein kleines Baby Kinderfeuerwehr groß zu machen“, sagt die 26-Jährige und lächelt. Als Krügers Stellvertreterin hat sich auch Carlotta Dittmer, die Lehramt studiert und bei Projekten mit Kindern mitgearbeitet hat, sofort bereit erklärt, den Job zu übernehmen. Dafür haben beide im Juni den Jugendgruppenleiter-Schein gemacht, um künftig die Kinderfeuerwehr zu führen.
Das Gelernte wollen die Frauen in die Praxis umsetzen und mit ihrem Betreuer-Team den jungen Feuerwehrkameraden spielerisch die Brandschutzerziehung vermitteln. „Wir werden viele Spiele und Experimente machen und Ausflüge unternehmen“, sagt Krüger, die seit 13 Jahren Mitglied der Pariner Wehr ist und das zurückgeben möchte, was sie in der Jugendfeuerwehr erfahren durfte. Wie Krüger damals auch, sollen die Kinder zum Beispiel den Umgang mit Feuer und der Umwelt lernen und auch Notrufe absetzen können, sagt Reichert.
Sie sollen aber auch Teamgeist entwickeln, betont die Leiterin. „Wir bereiten die Kinder aufs Leben vor“, ergänzt die 26-jährige Carlotta Dittmer. Mit zehn Kids wollte das Team eigentlich starten, nun sind es elf geworden. Vielleicht werden es noch mehr, denn bei der 20-köpfigen Kinderfeuerwehr in Bad Schwartau gibt es bereits eine Warteliste. „Davon können wir zehren“, sagt Thorsten Reichert auch in Hinblick auf den Erfahrungsschatz der Schwartauer. „Wir unterstützen uns. Wir sind in einem guten Austausch.“
Am Donnerstag, 5. September, um 16.30 Uhr steht das erste monatliche Treffen im Groß Pariner Feuerwehrhaus an. Dann wollen die Betreuerinnen erst einmal Kennenlern-Spiele machen, Feuerwehrhelme aus Pappe mit den Kindern basteln und Regeln für den Umgang miteinander gemeinsam aufstellen. Auch ein Freundebuch soll erstellt werden, mit Steckbriefen der Kinder.
Am Sonntag, 1. September, steigt aber zunächst die offizielle Gründungsfeier mit Bad Schwartaus Bürgermeisterin, geladenen Gästen, Unterstützern und Feuerwehr. Natürlich dürfen auch die Hauptakteure nicht fehlen. Für sie haben sich die Betreuer etwas Besonderes einfallen lassen. „Es gibt eine Art Einschulung“, sagt Krüger. Dabei müssen die Kids durch das Feuerwehrauto und einen Schlauchtunnel klettern. Am Ende erhalten die Kinder einen Turnbeutel sowie T-Shirt und Pullover – bedruckt mit dem kleinen Bären in Feuerwehrmontur als Logo und Bad Schwartaus Funkrufnummer 92. Dann dürfen sich die Kleinsten der Groß Pariner Kameraden ganz offiziell die „Pariner Löschbärchis“ nennen.