Es ist der Schlusspunkt einer fünfjährigen Planungs- und dreijährigen Bauzeit, die nicht ohne Schrecksekunden ablief. Herausgekommen ist ein „infrastrukturelles Juwel“, wie es Bürgermeister Sven Partheil-Böhnke (FDP) nennt. Eines, das „einmal mehr die Küste von Timmendorfer Strand ziert“.
430 Meter lang, als Rundweg angelegt, mit bis zu 20 Metern Spannweite zwischen den einzelnen Brückenpfeilern, die bis zu 22 Meter tief in den Meeresboden gerammt wurden. Das alles laut Gemeinde fugen- und lagerlos konstruiert. So sei eine wartungsarme und robuste Konstruktion entstanden, die ein Jahrhundert halten solle.
Ihre Feuerprobe hat die neue Seebrücke bereits überstanden: Als sich im Mai ein Arbeitsponton losriss und immer wieder gegen die Brückenpfeiler krachte, überstand sie das ohne größere Schäden. Das war eine der Schrecksekunden während der Bauzeit. Eine andere ereilte die Bauherren immer dann, wenn sich der Bau mal wieder verzögerte oder die Kosten in die Höhe schossen. Ursprünglich waren sieben Millionen Euro angesetzt, am Ende werden es 11,8 Millionen Euro sein. 7,9 Millionen Euro schießt das Land zu. Vier Millionen Euro muss die Gemeinde Timmendorfer Strand selbst aufbringen.
Das Bauwerk ersetzt die 40 Jahre alte und sanierungsbedürftige Maritim-Seebrücke. Die neue ist als Rundweg gestaltet, der an jeder Stelle einen anderen Blickwinkel ermöglicht. 250 Meter erstreckt sich das Bauwerk von der Promenade bis auf das Meer hinaus. Die insgesamt 430 Meter lange Flaniermeile steigt auf halber Länge sanft zu einem Hochplateau an, um dann zur Brückenspitze hin allmählich abzufallen. Der Entwurf stammt vom Büro „Schlaich Bergermann Partner“. Diskussionen hatte es um den Belag mit Tropenholz gegeben.
Vor der Eröffnung sind nach Angaben von Gesine Muus, der Leiterin des Fachbereichs Tourismus, nur noch ein paar Restarbeiten zu erledigen: Das Geländer muss montiert werden, drei Segmente werden noch mit Holz belegt und die Anleger bekommen ihre Gitterroste. Für die Eröffnungszeremonie hat sich die Gemeinde eine besondere Überraschung ausgedacht, die aber noch nicht verraten werden soll. Gleich danach ist die Seebrücke offen für alle.
Der Eröffnungstermin war von Mai auf September verschoben worden, jetzt aber ist es so weit. Die Gäste sind eingeladen, das Programm steht. Um 17 Uhr begrüßen Nathalie Dorra und Ole Feddersen, Sänger des Panikorchesters von Udo Lindenberg, die Gäste. Danach folgen die Reden von Bürgervorsteherin Anja Evers, Ministerpräsident Daniel Günther, Landrat Timo Gaarz (alle CDU) und Bürgermeister Sven Partheil-Böhnke. Anschließend gibt Pastor Lars Lemke der Seebrücke seinen Segen, bevor die offizielle Eröffnungszeremonie über die Bühne geht.
Um 18.30 Uhr folgt die Beachparty am Strand. Zunächst spielen Max and Friends, anschließend Max Giesinger, bevor um 21.45 Uhr ein riesiges Feuerwerk über der neuen Seebrücke entzündet wird.