Seit 1998 ist er im Gewerbegebiet am Voßbarg in Pansdorf ansässig. Karsten Köpp ist gelernter Kaufmann. Sein Betrieb für exklusive Fahrzeugpflege und Lackveredelungen habe sich genauso wie jetzt die Eisproduktion aus einem Hobby und seiner Begeisterung dafür entwickelt, sagt der 50-Jährige. „Was man mit Überzeugung und Liebe macht, das funktioniert auch.“ Köpp steckt voller Dynamik, immer wieder fällt ihm etwas Neues ein, das er unbedingt erzählen muss.
Zweierlei hat dazu geführt, dass er seit Kurzem Softeis verkauft. Die Feststellung: „In Pansdorf gibt es ja nichts. Eis kriegt man hier nur an der Tanke.“ Und eine Begegnung: „Im Urlaub auf dem Darß habe ich ein Softeis gegessen, Waldmeister-Vanille. Das hat so lecker geschmeckt, da war ich angefixt.“ Mit dem Verkäufer ergaben sich intensive Gespräche.
Köpp lernte, was „ungestempeltes Softeis“ ist, dabei wird nämlich keine Luft untergeschlagen. „In Mecklenburg-Vorpommern gibt es überall Softeis. Der Mann auf dem Darß wollte seinen Laden nur noch ein Jahr weiterführen. Den kauf‘ ich, hab ich gesagt“, erzählt Köpp. Aber er war zu spät. Der Laden war schon verkauft. „Da wusste ich, das läuft“, sagt er. Und eine Idee war geboren.
Karsten Köpp legte sich eine kommerzielle Softeis-Maschine zu. Weil er ungestempeltes Eis verkaufen wollte, wuchtete er das 93 Kilogramm schwere Gerät in einen Wagen und fuhr auf den Darß. Seine „Eis-Bekanntschaft“ rüstete ihm die Maschine um, indem die Luftzufuhr abgeklemmt wurde. Nach mehreren Besuchen auf dem Darß hatte Köpp auch ein 70 Jahre altes Eis-Rezept – über dessen Zusammensetzung er aber eisern schweigt.
Schoko, Melone, Heidelbeere, Blaubeere, Waldmeister, Aprikose, insgesamt kann Karsten Köpp 14 Sorten herstellen. Jeden Tag bietet er zwei verschiedene an. „Ich entscheide morgens, worauf ich Bock habe“, sagt er.
40 Liter Eis bereitet er am Morgen zu, täglich um 12 Uhr startet der Verkauf im Showroom. Weil der temperamentvolle Unternehmer gern alles mit bedenkt, hat er vor seinem Büro- und Werkstattgebäude eine gemütliche Lounge eingerichtet: Holzboden, ein schicker Pavillon, eine bequeme Sitzgarnitur, Pflanzen.
„Ich habe gedacht, dass ich zur Eröffnung vielleicht 50 Eis verkaufe“, sagt Karsten Köpp. An dem Samstag waren es 344 Portionen. Über Instagram hatte er den Start seines Eisverkaufs bekannt gegeben. An seinem Firmengelände weisen nur zwei Werbeflaggen darauf hin. Damit, dass ich solchen Zulauf haben werde, habe ich nicht gerechnet“, sagt er. Aber er freut sich riesig. Auch über die Begegnungen, die ihm sein Softeis beschert. „Ich bin Pansdorfer, aber ich habe hier Leute kennengelernt, die habe ich noch nie gesehen. Sie finden es toll, dass ich was für den Ort mache.“ Reinhard Garve ist schon Stammgast. „Endlich gibt es eine Eisdiele in Pansdorf. Hier trifft man alle möglichen Leute zum Schnacken, und das Eis ist super“, sagt er. Kundin Sylvia Heilmann schmeckt es ebenfalls ausgezeichnet.
An warmen Tagen hat Köpp, der beim Verkauf von seiner Frau unterstützt wird, am Morgen schon so eine Ahnung: „Ich glaube, heute machen sie uns fertig!“ Er ist in der Produktion mittlerweile versiert: „In 35 Minuten kann ich neues Eis herstellen.“