Kurz nach der Anschlussstelle Ratekau kam der 34-jährige Lastwagenfahrer aus noch nicht geklärter Ursache mit seinem Trailer nach rechts von der Fahrbahn ab und geriet auf die Bankette. Der Mann lenkte nach links. Dabei prallte das Gespann gegen die zwischen den Fahrspuren verlaufende Betonleitwand. Von dort aus schleuderte der Sattelzug wieder nach rechts und kam mit dem Auflieger und dem Fahrerhaus quer zur Fahrbahn zum Stillstand. An dem Lastwagen und an der Betonleitwand entstand erheblicher Sachschaden. Der Lastzug hatte mindestens zwölf Elemente der Betonleitwand auf die einspurige Gegenfahrbahn gedrückt. Die Unfallursache ist noch unklar, die Polizei prüft, ob plötzlicher Starkregen eine Rolle gespielt hat.
Die Rinderhälften aus dem Unfall-Lkw haben ebenso wie der 34-jährige Fahrer und sein 33-jähriger Beifahrer den Unfall heil und - im Fall der Ladung - kühl überstanden. Die Rinderhälften sind vom Transportunternehmen abgeholt worden. Die Kühlung war trotz des Unfalls intakt geblieben, das Fleisch hat keinen Schaden genommen.
Nach der Bergung des Lkw mussten die Betonelemente wieder an ihren Platz gebracht werden. Sonderschicht für die Männer der Firma BSG - Gesellschaft für Straßenabsicherung, die für die Baustellen-Einrichtung zuständig ist. „Teilweise mussten die beschädigten schweren Betonleitwände ausgetauscht und unter Einsatz eines Krans anschließend montiert werden“, teilte Polizeisprecher Ulli Fritz Gerlach mit. Offenbar haben die BSG-Männer ganze Arbeit geleistet. Am Montagmorgen war nichts mehr von dem zu sehen, was sich am Sonntag ereignet hatte.
Unfälle in Autobahnbaustellen haben oft gravierende Folgen. Allzu oft kommen sie aber zwischen Ratekau und Sereetz nicht vor. Ein Unfallschwerpunkt ist dort nicht zu erkennen, so Gerlach. Pannen seien häufiger. Und oft genug staut es sich aus Richtung Norden vor der Baustelle, weil die Fahrbahn von zwei auf eine Spur verengt wird. Und selbst wenn das Reißverschlussverfahren geschafft ist und der Verkehr einspurig rollt, geht es am Anfang der über sieben Kilometer langen Baustelle nur stockend voran. Das musste letztens auch ein Rettungswagenfahrer feststellen, der im Schritttempo mit Blaulicht dort unterwegs war.
Das sollte nicht passieren, sagt Stephan Görtz, Sprecher des Rettungsdienstes Holstein. Es gebe eine Dienstanweisung, dass Sonderrechtsfahrten – also solche mit Blaulicht – in Richtung Lübeck nicht über die A 1 erfolgen sollen. „Es ist einfach nicht planbar, ob da etwas passiert.“
Beim Rettungsdienst gebe es ein Baustellen-Management für Ostholstein und alle benachbarten Kreise, das in regelmäßigen Abständen aktualisiert werde. Jeder Mitarbeiter finde morgens tagesaktuell im Intranet die aktuelle Lage vor und könne sich danach richten.