In Malente (an der Eutiner Straße), Eutin (an der Carl-Maria-von-Weber-Straße und im Gewerbegebiet), Bockholt und Gleschendorf sind zusätzliche Stopps geplant. Für Thomas Keller (parteilos) scheint das bereits konkret zu sein. Der Ratekauer Bürgermeister sieht die weiteren Haltepunkte positiv. „Ich finde das sehr interessant und super attraktiv“, sagt er. „In den nächsten Jahren bekommt die Gemeinde mit dem neuen Bahnhof Ratekau an der Schienenhinterlandanbindung und dem Haltepunkt in Techau gleich zwei neue Stopps.“
Damit die Züge sicher und vor allem 40 Kilometer pro Stunde schneller als bisher durch Techau fahren können, wird ab 2027 der Bahnübergang an der Mühlenstraße erweitert. „Bei der Bahnübergangsmaßnahme in Techau handelt es sich um eine Vorab-Maßnahme“, sagt Eva Fischer von Nah.SH über die ersten Arbeiten. „Dies bedeutet, dass der Bahnübergang nach der Erneuerung für 160 Kilometer pro Stunde geeignet ist.“
Wie der Bahnübergang zukünftig aussehen könnte, stellten Mitarbeiter der Bahn anhand von drei Entwürfen den Ratekauern in einer Ausschusssitzung vor. Geplant ist eine Verbreiterung der Mühlenstraße, die von Ratekau aus kommend hinter den Bahnschienen links um die Kurve weiterführt und geradeaus in den Rohlsdorfer Weg übergeht.Auch die Schrankenanlage muss sicherer gemacht werden, wenn die schnelleren Züge durch den Ort fahren – von 2027 an sollen jeweils zwei Schrankenbäume auf jeder Seite die Autofahrer vor dem Überqueren der Schienen hindern. Ein neuer Gehweg ist im Entwurf vorgesehen.
Die Ratekauer müssen nun entscheiden, ob die abknickende Mühlenstraße zukünftig als Vorfahrtsstraße ausgewiesen wird, damit lange Wartezeiten an den Bahnschranken vermieden werden. Falls es bei dem Straßenverlauf über die Mühlenstraße und dem Rohlsdorfer Weg bleibt, müssen Autofahrer viel länger an den Bahnschienen halten wie bisher.
Für Ratekaus Bürgermeister kommt die bisherige Straßenführung, wie sie in Entwurf eins gezeigt wird, dann in Kombination mit dem neuen Bahnübergang nicht mehr infrage. „Eine Wartezeit von über vier Minuten kann keine Lösung sein“, sagt der Verwaltungschef. Für ihn habe Variante drei mit der abknickenden Vorfahrt gewisse Vorteile. Politik und Verwaltung werden letztlich beraten, welcher Entwurf es wird.
Für Techaus Dorfvorsteherin Stephanie Fiehn sind die Erweiterung des Bahnübergangs und die damit verbundenen Folgen vor allem mit Stress für die Anwohner verbunden. „Ich befürchte einen noch höheren Lärmpegel“, sagt Stephanie Fiehn mit Blick auf die schneller vorbeifahrenden Züge. Die Dorfvorsteherin hat sich die Ausführungen der Bahn-Experten als Zuschauerin angehört. Auch zwei Familien, deren Grundstücke an die Schienen grenzen, waren anwesend.
Deren Fragen, um wie viel Dezibel der Lärm steigt und ob eventuell Lärmschutzwände geplant sind, konnten die Planer nicht beantworten. Entsprechende Lärmschutzgutachten würden erst im Zuge des Streckenausbaus, der zu einem späteren Zeitpunkt erfolge, erstellt, sagt Eva Fischer und betont: „Bis zum vollständigen Streckenausbau ergeben sich daher keine Änderungen für die Anwohner.“