Doch „business as usual“ ist vorbei. Die Abschiedstour von und für Torsten Hardt hat längst begonnen. Vor seiner offiziellen Verabschiedung mit Kollegium und geladenen Gästen wurde Torsten Hardt nun von seinen Schülern überrascht. Am Freitagvormittag wurde er direkt aus seinem Büro in die Krummlandhalle entführt - zu einem ganz persönlichen Abschiedskonzert der Schulband. Im Anschluss stand die ganze Schule zum Abklatschen auf dem Schulhof Spalier. Zur Musik von AC/DC („Highway to hell“) durfte der 55-Jährige über das gesamte Schulareal laufen. Wie ein Popstar wurde Hardt dabei von den rund 500 Jugendlichen gefeiert.
„Die Schüler werde ich mit Sicherheit am meisten vermissen“, sagt Hardt, der selbst zu gerne seine Schüler mit Aktionen überraschte. So fuhr Hardt zur feierlichen Zeugnisübergabe in der Sporthalle auch schon mit einem Kettcar vor. „Gute Stimmung und Sicherheit sind für mich das A & O“, sagt Hardt, der als Schulleiter ganz spannende Zeiten erleben durfte. 2004 übernahm er zunächst die Grund- und Hauptschule Rensefeld. Im Zuge der Schulreform 2009 bekam er den Posten als Leiter der Gemeinschaftsschule (ehemalige Realschule an der Schulstraße). „Für mich als Verfechter des gemeinsamen Lernens eine tolle Aufgabe“, sagt Hardt, der nach wie vor von dem Konzept überzeugt ist.Wenngleich sich die Rahmenbedingungen im Laufe der Zeit doch deutlich verändert haben. „Schullandschaft, Eltern und Schüler sind anders. Es wird mehr Unterstützung über die normalen Fächer hinaus benötigt“, sagt Hardt, der sich entsprechend für ein gebundenes Ganztagsangebot ausspricht. „Das würde die Beziehungsarbeit zu den Kindern deutlich verbessern.“
Nun schlägt Hardt selbst einen neuen Weg ein. Zum 1. August wechselt er in das Schulfeedback-Team am Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen in Schleswig-Holstein (IQSH). Künftig wird Hardt, der in Pohnsdorf aufgewachsen und am Bad Schwartauer Gymnasium am Mühlenberg sein Abitur gemacht hat, andere Schulen besuchen, analysieren und beraten.Die Aufgabe ist dem 55-Jährigen nicht ganz unbekannt - schließlich hat er selbst vor einigen Jahren beim IQSH um ein Schulfeedback an der ESG gebeten und seit knapp zwei Jahren ist Hardt schon auf geringer Stundenbasis ein Teil des Schulfeedback-Teams.
Dass Hardt nun den kompletten Wechsel vollzieht, hat zweierlei Gründe. „Wenn ich noch einmal beruflich etwas anderes machen möchte, dann ist es an der Zeit zu wechseln“, sagt Hardt, der zudem spürt, dass der Schulleiter-Posten sehr viel Energie abverlangt. „Ob ich das auf Dauer noch so leisten kann, weiß ich nicht. Mein Anspruch ist aber, immer weiter auf dem Gaspedal zu bleiben“, erklärt Hardt, der entsprechend bis zum letzten Schultag alles gibt für die ESG. Bei Bedarf auch noch darüber hinaus „Die Schule ist ja wie Familie für mich. Ich möchte ja, dass die ESG weiter im sicheren Fahrwasser läuft.“
Bis die Nachfolge von Hardt geregelt ist, werden noch einige Monate vergehen. Bis dahin übernimmt das Schulleitungsteam um Stellvertreterin Stefanie Thieß, Stufenleiter Markus Dietsch und Ausbildungskoordinatorin Barbara Nommensen die Führung an der ESG.