Am 17. Juli würden Vertreter der Hansestadt, des Vereins und des Kieler Kultusministeriums einen sogenannten Dreiervertrag unterzeichnen, berichtete Nina Jakubczyk vom städtischen Kulturbüro jetzt im Kulturausschuss der Bürgerschaft. Der ehrenamtlich geführte Verein, der 1999 gegründet worden war und seit 2004 die Dokumentationsstätte betreibt, wolle den Betrieb ab 2025 an die Stadt übergeben. „Dazu wurden ausführliche Gespräche geführt“, sagte Nina Jakubczyk.
Stadt und Land wollen das Museum weiterentwickeln, die Ausstellung klarer strukturieren, die Zahl der Exponate reduzieren, Ausstellungsstücke inventarisieren und digitalisieren. Außerdem sollen Zeitzeugen interviewt und deren Schilderungen dokumentiert werden. Diesen Weg der Professionalisierung hatte eine vom Land in Auftrag gegebene Studie im vergangenen Jahr empfohlen. 2024 und 2025 stelle das Land dafür insgesamt 150.000 Euro zur Verfügung, sagte Nina Jakubczyk.
Diese Arbeit können die ehrenamtlichen Vereinsmitglieder, von denen die meisten betagt sind, nicht mehr leisten. „Wir sind nicht mehr so viele hier“, sagt Ingrid Schatz, die 80 Jahre alt wird, und Nachwuchskräfte seien nicht in Sicht. Zumal die Ausstellungsfläche in diesem Jahr gewachsen ist, weil der Jugendtreff ausgezogen ist. Jahrelang hatten sich das Museum und der Jugendtreff das ehemalige Grenz- und Zollhaus geteilt.
Er sei ganz erleichtert, dass die Missstimmungen aus dem vergangenen Jahr beigelegt worden seien, erklärte der CDU-Kulturpolitiker Hermann Junghans. Ausgerechnet am Einheitstag 2023 war ein heftiger Streit zwischen Landespolitikern und der Vereinsführung entbrannt. So heftig, dass sich schließlich sogar der Landtag einschaltete. „Das Klima hat sich wieder verbessert“, sagte Junghans.
Wer künftig Träger des Museums sein wird, sei noch nicht geklärt, sagte Kultursenatorin Monika Frank (SPD): „Im Vordergrund steht jetzt, dass Besucher auch 2025 die Ausstellung aufsuchen können.“