Alles rund um das Thema Urlaub stets im Blick hat im nördlichsten Bundesland die Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein. Sprecherin Manuela Schütze ist der Auffassung, dass Feuerwerke für Urlaubsgäste kein Reiseanlass sind. „Allerdings sind attraktive Veranstaltungen vor Ort für die Beliebtheit einer Region beziehungsweise eines Ortes wichtig. Die Menschen möchten sich erholen, aber ebenfalls etwas erleben“, sagt sie. Und Licht-Events seien eben besonders attraktiv. „Licht in der Dunkelheit, das zieht viele Menschen magisch an“, verdeutlicht sie.
Dabei reiche die Palette der Veranstaltungen von Fackelwanderungen, Lichtinstallationen und inszenierten Erlebniswelten, sogar ganzen Lichterstädten, über kleine und große Feuerwerke bis zu technisch aufwendigen Lightshows. Zugleich entwickle die Eventbranche neue Formate wie Laser- oder drohnengestützte Lichtshows. Manuela Schütze gibt zu bedenken: „Aber auch neue Formate haben eigene Rahmenbedingungen. So sind digitale Lichtspektakel am nächtlichen Himmel manches Mal nicht von allen Positionen aus gleich gut zu sehen, was bei klassischen Feuerwerken in der Regel anders ist.“ Dennoch werde es zukünftig weitere Innovationen geben.
Zu den besonders großen Events gehören die Feuerwerke bei der Kieler (30. Juni) und der Travemünder Woche (28. Juli). Hinzu kommen Seebrückenfeste wie in Sellin (28. Juli) und Dahme (8. August). All diese Veranstaltungen sind kostenfrei. Einzige Ausnahme sind die Pyro Games 2024 in Bad Doberan. Auf der dortigen Galopprennbahn wird es am 24. August Feuershows, funkensprühende Flexshows und überdimensionale LED-Stelzenläufe geben. Ebenfalls auftreten werden Stamping Feet, ein Trommelshow-Act.
Tobias Woitendorf, Tourismusbeauftragter von Mecklenburg-Vorpommern, hat eine differenzierte Meinung zu Feuerwerken: „Sie sind für viele Gäste schmückendes Element im Urlaub und beliebtes Fotomotiv, wobei sie unter dem Aspekt der Umweltverträglichkeit immer mehr unter Beobachtung stehen.“ Heutzutage gebe es ja bereits viele Alternativen, die sich auch in Mecklenburg-Vorpommern den Weg bahnen würden. So gebe es beim Airbeat-One-Festival eine riesige Lasershow.
Anders als Manuela Schütze von der Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein ordnet der Grömitzer Tourismuschef Manfred Wohnrade die Bedeutung eines Feuerwerks ein. Ostsee in Flammen (30. August) sei auf jeden Fall ein Grund, in der Gemeinde Urlaub zu machen. „Ostsee in Flammen ist ja nicht nur ein Feuerwerk, sondern ein ganztägiges Event, an dessen Ende das Feuerwerk den Höhepunkt bildet“, sagt er. An diesem Wochenende sei Grömitz praktisch ausgebucht. „Es ist ein ganz besonderer Tag für Gäste und Einheimische“, führt Wohnrade aus.
Weiter erklärt er, dass auch beim Feuerwerk zum Jahreswechsel stets das gesamte Event im Fokus stehe. „Alle feiern und das neue Jahr wird traditionell mit einem Feuerwerk begrüßt. Das hat in ganz Europa eine sehr lange Tradition und erfreut auch heute noch sehr viele Menschen“, sagt Wohnrade. Sein Team und er würden zudem merken, dass die private Knallerei aufgrund des öffentlichen Feuerwerks stetig abnehme: „Ein schöner Nebeneffekt.“