„In den ersten Tagen hat es auch spürbar was gebracht“, erzählt er. „Aber dann wussten alle, dass sie nicht echt sind, und es war wieder wie vorher.“ Denn wer genauer hinschaut, erkennt schnell, dass es sich um nachgemachte Selbstbauten handelt. Zudem machten Bilder der Säulen in Internetforen die Runde.
Ob das überhaupt erlaubt ist, fragen sich viele Nutzer seit Tagen auf Facebook. Die Polizei klärt auf: Ja, es ist erlaubt. Zumindest dann, wenn die falsche Radarfalle die Verkehrssicherheit nicht gefährdet. „Soweit die Attrappen nicht blitzen, blenden oder in sonstiger Weise ein Hindernis für den Straßenverkehr darstellen, liegt auch kein gefährlicher Eingriff vor“, sagt Polizeisprecherin Annakatharina Kroege. Andernfalls könnte das Ganze im Unfallfall teure Folgen für den Aufsteller haben, der dann zivilrechtlich haften müsste.
So oder so raten die Beamten dringend vor dem Einsatz solcher Attrappen ab. Die Auswirkungen auf den Straßenverkehr seien nie in Gänze absehbar. „Ein Haftungsrisiko und eine Strafbarkeit kann je nach den Umständen des Einzelfalls nicht ausgeschlossen werden“, sagt Kroege.
Helmut Hermann hofft, dass er dennoch etwas bewirken kann. „Ich will ja auch niemandem etwas Böses“, betont er. „Mir geht’s ja nur um die Sicherheit.“ Dann fährt wieder ein Lkw vorbei und hinterlässt einen kräftigen Windstoß. „Allein das pustet einen doch fast vom Rad“, sagt der Familienvater kopfschüttelnd.
Dass es sich um eine gefährliche Stelle handelt, zeigt auch die Verkehrsunfallstatistik für den Kreis Ostholstein. Im Jahr 2023 gehörte die Straße mit drei Unfällen des gleichen Typs zu den zwölf gefährlichsten Stellen im Kreis.