Das war bereits vor 75 Jahren so, als Hermann W. Pohl 1949 in der Beckergrube einen Textilgroßhandel zunächst unter dem Namen Norddeutscher Textilgroßhandel gründete. Zunächst belieferte er vor allem Händler in der Umgebung mit Textilien aller Art. Das Unternehmen boomte, wollten doch die Menschen nach den Kriegswirren wieder neue und schöne Sachen kaufen. Bereits im Jahr 1952 firmierte das Familienunternehmen um und hieß künftig Holtex, das für Holsteinischer Textilhandel stand. In den 1950er Jahren wurde das Sortiment um eine Elektro- und Möbelabteilung erweitert.
Es waren verschiedene Gründe, die schließlich zu der Entscheidung führten, in der Posener Straße eigene Räumlichkeiten zu schaffen. Die Enge in der Beckergrube trotz mehrfachem Umzug und fehlender Parkraum führten schließlich zum Neubau auf der grünen Wiese, der 1966 eröffnet werden konnte. Ab sofort gab es hier auch einen Lebensmittelgroßhandel mit Selbstbedienung und eine Tankstelle.
Nach dem Boom in den 1970ern wurde der Möbel- und Elektroverkauf sowie der Lebensmittelhandel wieder eingestellt und das Familienunternehmen ist wieder zu seinen Wurzeln, dem Textilhandel, zurückgekehrt. „Unser Credo lautet, qualitativ gute Ware zu einem günstigen Preis anzubieten“, erklärt André Meyer-Pohl, der zusammen mit seiner Schwester Jenny Otte die Geschäfte in dritter Generation führt. „Wir bieten dabei unseren Kunden auch gute Beratung und verfügen über einen großen Warenbestand.“
Das Familienunternehmen bietet heute in sechs Filialen in Schleswig-Holstein und einem Haus in Mecklenburg-Vorpommern hochwertige Qualitäts- und Markenmode zum kleinen Preis auf insgesamt 15 000 Quadratmetern. In dem mittelständischen Unternehmen sind insgesamt 250 Mitarbeiter beschäftigt. Die Zentrale und die Verwaltung sind nach wie vor in der Posener Straße ansässig. Neben der Filiale in Moisling gibt es außerdem Häuser in Heide, Flensburg, Rendsburg, Eutin und Gägelow.
Nach wie vor kommen viele Kunden der ersten Stunde zu Holtex, die bereits als Kinder in der Beckergrube bedient wurden. Die Stammkundschaft ist groß und auch bei den Lieferanten gibt es viele langjährige Kontakte.
Anspruchsvoll in der Geschichte waren die vergangenen Jahre. Zunächst schränkte die Pandemie die Geschäfte stark ein. „Wir mussten die Schließungen verkraften und anschließend auf die verschiedenen Auflagen reagieren“, so Meyer-Pohl. Infolge der Pandemie kamen die Lieferkettenengpässe dazu. Durch den Krieg in der Ukraine kam dann die Energiekrise und anschließend die Inflation hinzu. „Diese vier Jahre waren schon sehr herausfordernd“, so der Geschäftsführer. „Aber das einschneidendste in den vergangenen vier Jahren war die Inflation.