Der Malteser Hilfsdienst bietet die Rikscha-Touren nicht nur für Senioren an, sondern auch für Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Gisela Marsen wurde gerade am Knie operiert. „Das kann noch ein Jahr dauern, bis ich wieder fit bin“, sagt sie, „da freue ich mich natürlich, dass ich hier jetzt so schön gefahren werde.“
Insgesamt haben die Malteser bereits sieben ehrenamtliche Fahrer („Piloten“) für ihr Angebot gewinnen können. Wer noch mitmachen möchte, ist willkommen. Für das Team suchen sie „kommunikative, verantwortungsbewusste Fahrerinnen und Fahrer, die Spaß am Radeln und an der Begleitung von Senioren haben“. Außerdem würden sich die Malteser über Ehrenamtliche für den Begleit- und Besuchsdienst freuen.
Der Kontakt für die Rikscha-Touren läuft über Torsten Rothe per E-Mail anrikscha.luebeck@malteser.orgoder unter Telefon 0151/ 18174192. Über den Leiter des Rikscha-Fahrdienstes können sich auch die Fahrgäste anmelden. Das gilt auch für einsame Menschen und Menschen mit einer Demenzerkrankung. Aus sie können dank der Rikscha-Touren aus dem Alltag herauskommen, neue Orte besuchen und Kontakte knüpfen.Mögliche Ausflugsziele sind Grünanlagen, Stadtviertel, Sehenswürdigkeiten oder Kulturveranstaltungen. Die Malteser wollen mit den Fahrten „die Mobilität, generationsübergreifende soziale Kontakte und ein gesellschaftliches Miteinander“ fördern.
In Lübeck gibt es die Rikscha-Touren schon länger. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Projektes „Radeln ohne Alter“ bieten in Kooperation mit Alten- und Pflegeheimen kostenlose Fahrten an.Die Leser der Lübecker Nachrichten haben dank der Spenden für „Hilfe im Advent“ das „Radeln ohne Alter“ in Lübeck wahr werden lassen.Jeden Montag steuert Rikscha-„Pilotin“ Annika Herzog die rote Rikscha zum Caritashaus Simeon in der Hartengrube. Eine Bewohnerin hat sich spontan entschlossen, die Rikschatour auszuprobieren. Sabine Marquard lebt seit rund einem halben Jahr im Pflegeheim und kennt die Hansestadt noch kaum. Das Gehen fällt ihr schwer. Sie ist auf einen Rollator angewiesen. Nun freut sie sich, dass sie auf der Sitzbank der Rikscha Platz nehmen und sich bequem zurücklehnen kann.
Die Fahrgäste können selbst Wünsche äußern oder sich überraschen lassen, wohin die Fahrt geht. „Manche drehen nur eine Runde von 20 Minuten, andere fahren anderthalb Stunden, ganz nach Wunsch“, erzählt Annika Ehlert, Leiterin der sozialen Betreuung des Pflegeheims. Im Seniorenpflegeheim sind sie froh, den Bewohnerinnen und Bewohnern regelmäßig Rikscha-Ausflüge anbieten zu können. Annika Ehlert betont: „Viele freuen sich, wenn sie mal an die frische Luft kommen, und nutzen das gerne.“
Rikscha-Pilotin Annika Herzog sagt zu Sabine Marquard: „Ein bisschen Stadt und ganz viel Grün.“ Und schon geht es los. Die Rikscha nimmt schnell Fahrt auf und bald sind die beiden um die nächste Straßenecke verschwunden.Das Projekt „Radeln ohne Alter“wird von der „Initiative Brolingplatz“ angeboten.