Insgesamt meldet die Polizei für das vergangene Jahr 6238 Verkehrsunfälle mit 155 Schwerverletzten und 1056 Leichtverletzten. Die Gesamtzahl der Unfälle ist der höchste Wert seit dem Vor-Corona-Jahr 2019 (6173 Unfälle). Während der Pandemie waren die Zahlen deutlich gesunken. Hoch wie nie in den vergangenen fünf Jahren ist die Zahl der Unfälle mit Fahrrädern und E-Bikes (495, plus 52,8 Prozent seit 2019) und die der Unfälle mit Lastwagen und Bussen (232, plus 33,3 Prozent).
Eine deutliche Veränderung gab es bei den Unfallschwerpunkten. War jahrelang die sogenannte Ikea-Kreuzung in Sereetz/Lübeck-Dänischburg die mit den meisten Unfällen, sind es jetzt zwei Kreuzungen in anderen Orten: in Bad Schwartau die Kreuzung Autobahn 1/Cleverbrücker Straße und in Timmendorfer Strand die Strandallee zwischen Timmendorfer Platz und Kurpark. An beiden Stellen registrierte die Polizei je acht Unfälle. Am gefährlichsten leben Auto- und Radfahrer und Fußgänger aber in Neustadt. Allein fünf der zehn Unfallschwerpunkte in Ostholstein liegen dort, davon zwei wie in Bad Schwartau an Anschlussstellen zur A 1.Unfallschwerpunkte sind die Stellen, an denen sich in einem Jahr drei Unfälle des gleichen Typs ereignen. Das gilt auch für gefährliche Straßen. Die einzigen so eingestuften liegen in der Gemeinde Ahrensbök: Es sind die Straße nach Curau auf Höhe Steindamm mit drei und die B 432 Höhe Brauner Hirsch mit vier Unfällen.
Warum die Strandallee in Timmendorfer Strand, und zwar der Abschnitt mitten im Ort, wo kaum mehr als Schrittgeschwindigkeit möglich ist, ein solcher Unfallschwerpunkt ist, erklärt Polizeihauptkommissar Sven Hermes, Leiter des Sachgebietes Verkehr bei der Polizeidirektion Lübeck. Dort gebe es einen abgesenkten Bordstein, den viele Radfahrer übersehen und der sie dann zu Fall bringt. Die Unfallkommission habe dazu bereits Lösungsvorschläge erarbeitet. So werde die Gemeinde den Bordstein weiß markieren. Ein weiteres Problem in der Strandallee sei das Parken in zweiter Reihe, das ebenfalls zu Unfällen führe.