In Lübeck gibt es 21 000 Straßenlaternen. Diese werden nach und nach gegen moderne, energiesparende und naturverträgliche LED-Leuchten ausgetauscht. 11 600 Lampen hat die Hansestadt bereits umgerüstet. Ab 2012 waren die ersten 2000 Exemplare in der Hansestadt installiert worden.
„Die Hansestadt Lübeck geht davon aus, dass in zehn Jahren keine geeigneten konventionellen Leuchtmittel mehr verfügbar sein werden“, hatte die Verwaltung 2021 mitgeteilt. Daher sei der sukzessive Austausch notwendig. Um das Ziel erreichen zu können, fehlen der Stadt noch 9400 Leuchten. Dafür soll ein EU-weites Vergabeverfahren gestartet werden. Dabei soll eine Vereinbarung über vier Jahre abgeschlossen werden. In den Finanzplänen der Hansestadt sind für die Jahre 2024 bis 2027 jeweils 970 000 Euro vorgemerkt worden.
Die technischen Vorgaben – unter anderem die Lichtfarbe – erfolgen in Abstimmung mit dem Bereich Umwelt-, Natur- und Verbraucherschutz, heißt es in der Beschlussvorlage der Verwaltung. Bereits 2020 hatte die Stadt in einer Präsentation erläutert, dass die Lichtverschmutzung reduziert werden soll. Dafür soll es bei Laternen keine Lichtemission über die Horizontale hinaus geben. „Dadurch ergibt sich eine hellere Bodenbeleuchtung, ein besserer Blendschutz, mehr Sicherheit sowie eine höhere Energieersparnis.“ Die Lampen sollen zudem möglichst insektenfreundlich sein.
„Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Einhaltung eines einheitlich gestalteten Straßenbildes“, schreibt die Stadt in der aktuellen Vorlage. Es sollen keine störenden gestalterischen Übergänge zwischen neuen und bereits vorhandenen LED-Leuchten entstehen.
Die neue Technik soll auch Teil der Digitalisierung sein: „Um sämtliche technische Möglichkeiten der Smart City-konformen Leuchten zu nutzen, sind zu den Leuchten ebenfalls die zugehörigen Steuerungsmodule zu beschaffen“, schreibt die Verwaltung. Diese sind in den 3,88 Millionen Euro bereits enthalten.
Die LED-Leuchten sind zwölf Watt stark. Die Stromkosten betragen etwa neun Euro netto pro Jahr und Leuchte. Das geht aus dem Beleuchtungskonzept der Hansestadt von 2023 hervor. Dieses war aufgestellt worden, um Orte zu identifizieren, die nicht ausreichend beleuchtet sind. 135 Wege beziehungsweise 46 Kilometer wurden dabei benannt. Bei Neuverlegungen betragen die Baukosten netto 6500 Euro pro Leuchtstelle. Die aktuell 21 000 Straßenlaternen stehen an 700 Kilometern Verkehrswegen.
Im Bauausschuss wurde auch noch einmal die fehlende Straßenbeleuchtung an der Travemünder Allee zum Thema. Seit der Sanierung 2023 ist die Straße auf einer Länge von eineinhalb Kilometern nicht beleuchtet. Der Unmut der Anwohner ist groß. Die Politiker wollten wissen, wann in dem betroffenen Bereich endlich wieder Laternen stehen werden. „Das läuft zu langsam, das ist ärgerlich“, sagte Bausenatorin Joanna Hagen (parteilos). „Wir sind dahinter, das zu beschleunigen.“Einen Zeitpunkt konnte die Senatorin allerdings nicht nennen. Nach Informationen des Runden Tisches Karlshof Israelsdorf sollten die Laternen im dritten Quartal 2023 kommen. „Da liegen wir deutlich drüber“, sagte Stephan Wisotzki (Grüne). Von „keiner genialen Baustellenplanung“ sprach Ulrich Pluschkell (SPD).