Von Neuropathie spricht man, wenn eine Nervenschädigung zu Schmerzen, Schwäche, Taubheit oder Kribbeln in einem oder mehreren Körperteilen führt. Die Nervenschädigung kann durch Krankheit, Infektion, Verletzungen, Medikamente, langfristigen Alkoholmissbrauch oder einen anderen Grund verursacht werden. Manchmal wird auch keine Ursache gefunden.
Autonome Neuropathie tritt auf, wenn die Nerven geschädigt sind, welche die automatischen Funktionen des Körpers steuern. Dies schließt Funktionen wie Verdauung, Blutdruck und Blasenfunktion ein. Eine diabetische Neuropathie wird durch eine Störung des Blutzuckerhaushalts verursacht. Am häufigsten sind die Nerven der Hände und Füße betroffen. Sie kann auch die Nerven betreffen, welche die automatischen Funktionen des Körpers steuern. Gelegentlich sind auch die Nerven in den Hüften und Oberschenkeln betroffen. Eine periphere Neuropathie betrifft die Nerven in den äußeren Teilen des Körpers wie Füße, Beine, Hände und Arme. Die fokale oder Mononeuropathie betrifft nur einen Nerv. Ein Beispiel ist das Karpaltunnelsyndrom. Die Polyneuropathie betrifft mehrere Nerven. Die meisten Menschen mit Neuropathie haben eine Polyneuropathie. Um das Thema Neuropathie besser zu verstehen, hilft ein genauer Blick auf den Aufbau des menschlichen Nerversystems.
Das Nervensystem ist in zwei Teile unterteilt, ist:Das periphere Nervensystem wiederum ist unterteilt in ein willkürliches - oder somatisches - Nervensystem, das alle Funktionen steuert, die wir bewusst wahrnehmen und kontrollieren können, wie zum Beispiel das Bewegen der Gliedmaßen. Das autonome Nervensystem reguliert dagegen Prozesse, die wir nicht bewusst steuern können, wie Herzschlag, Atmung und Verdauung. Eine Schädigung oder Störung sowohl der willkürlichen als auch der unwillkürlichen peripheren Nerven kann an einer Neuropathie beteiligt sein. Es können sensorische und motorische Nerven betroffen sein.
Die Symptome der peripheren und der fokalen Neuropathie können Parästhesien oder Empfindungsstörungen und Schwäche umfassen. Oft sind die Empfindungsstörungen die ersten spürbaren Symptome. Die Symptome können kommen und gehen, doch ohne Behandlung werden sie im Laufe der Zeit weiter fortschreiten. Die autonome Neuropathie verursacht verschiedene Symptome, darunter Durchfall, Verstopfung, Harninkontinenz, Schwindel, Hitzewallungen und vieles mehr. Bei einigen Neuropathien ist keine Besserung zu erwarten. Die diabetische Neuropathie und die alkoholische Neuropathie zum Beispiel können sich im Rahmen einer Behandlung stabilisieren. Eine Heilung der Schäden ist jedoch nicht zu erwarten. Die fokale Neuropathie kann sich mit der Behandlung verbessern und die Symptome oft vollständig beseitigen. Eine Vielzahl von Faktoren und Grunderkrankungen kann diesen Zustand verursachen. In seltenen Fällen ist eine periphere Neuropathie genetisch bedingt, die meisten Fälle sind jedoch erworben. Eine erworbene periphere Neuropathie ist oft idiopathisch. Ärzte wissen also oftmals nicht genau, warum sie auftritt.
Nervenschäden, die durch Diabetes verursacht werden, sind eine der häufigsten Formen der Neuropathie. Dies führt zu Taubheit, Schmerzen und Gefühlsverlust in den Extremitäten. Bestimmte Viren und Bakterien greifen das Nervengewebe direkt an. Andere chronische Krankheiten, die Nervenschäden verursachen können, sind unter anderem Autoimmunkrankheiten wie Lupus oder rheumatoide Arthritis, Nieren- oder Lebererkrankungen sowie Gefäß- und Blutkrankheiten.
Alkohol kann eine toxische Wirkung auf das Nervengewebe haben, so dass Menschen mit exzessivem Alkoholkonsum ein höheres Risiko für eine periphere Neuropathie haben. Die Exposition gegenüber giftigen Chemikalien wie Klebstoff, Lösungsmitteln oder Insektiziden, entweder durch Chemikalienmissbrauch oder am Arbeitsplatz, kann ebenfalls zu Nervenschäden führen. Darüber hinaus kann auch die Exposition gegenüber Schwermetallen wie Blei und Quecksilber zu dieser Erkrankung führen.
Auch bestimmte Medikamente können zu Nervenschäden führen. Dazu gehören: Antikonvulsiva, die zur Behandlung von Krampfanfällen eingenommen werden, Medikamente zur Bekämpfung bakterieller Infektionen, einige Blutdruckmedikamente oder Medikamente zur Behandlung von Krebs.
Wenn bei Ihnen eine Neuropathie diagnostiziert wurde, ist es wichtig, dass Sie die richtige Behandlung für Ihren Zustand erhalten. Es kann Wochen oder Monate dauern, bis Sie die Auswirkungen der Behandlung bemerken, doch lassen Sie sich nicht entmutigen! Einige Neuropathien können sich vollständig zurückbilden oder lassen sich oft so behandeln, dass ein Fortschreiten verhindert wird.
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