„Der Zustand der beiden Gebäude ist schon besonders“, umschreibt Schulleiter Johannes Matlok vorsichtig die Situation. Dabei wurde sogar vor einiger Zeit ein Lehrerkollege durch ein herabfallendes Oberlicht leicht verletzt. Matloks Stellvertreter Oliver Brüning wird entsprechend schon etwas deutlicher. „Ich bin seit 18 Jahren an der Schule, und genau so lange sind die Pavillons schon abgängig“, berichtet Brüning. Nun sind die Tage der beiden Pavillons, die vier Klassenräume beherbergen, gezählt. Die maroden Flachdachbauten werden durch einen zweigeschossigen Neubau ersetzt.
Die entsprechende Neubaupläne wurden jüngst von den Architekten Daniela Groth und Jens-Peter Kasbohm im Ausschuss für Bauwesen und Stadtplanung präsentiert. Das Geschäftsführer-Duo des beauftragten Büros GPK Architekten aus Lübeck stellte den Vorentwurf vor. Die Kosten für den Neubau werden auf rund 3,4 Millionen Euro taxiert. 2022 wurden die Kosten seitens der hiesigen Bauverwaltung noch auf rund 1,9 Millionen Euro geschätzt.
Der Neubau, der auch eine Photovoltaikanlage aufs Dach bekommt, soll aber nicht nur qualitative, sondern auch räumliche Verbesserungen mit sich bringen. Derzeit befinden sich in den beiden eingeschossigen Gebäuden jeweils zwei Klassenzimmer, die von der Schule genutzt werden. Schulleiter Matlok: „Wegen der ruhigen Lage werden hier gerne in der Oberstufe Klausuren geschrieben.“ In dem geplanten zweigeschossigen Neubau sollen künftig neben barrierefreien WC-Anlagen, Abstellräumen und einer Teeküche dank einer mobilen Trennwand sogar fünf Klassenräume entstehen. Bürgermeisterin Katrin Engeln (Grüne) erläutert: „Die Räume können so auch für andere Veranstaltungen von der Kreismusikschule oder zum Adventsbasteln mit Eltern genutzt werden.“
Der Raumbedarf am Leibniz-Gymnasium wird in den nächsten Jahren weiter wachsen. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass die Gymnasien zu G 9 zurückkehren. „Da gibt es gleich einen zusätzlichen Bedarf von drei bis vier Klassenräumen“, erklärt Schulleiter Matlok. Zudem haben sich die Anforderungen verändert. Unlängst wurde schon ein zweiter Informatikraum eingerichtet.
Einstimmig gab der Fachausschuss die Empfehlung, die präsentierten Pläne zeitnah umzusetzen. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass die seit Jahren diskutierte Sanierung und Erweiterung der Grundschule Cleverbrück immer noch nicht gestartet ist. „Da muss es nun auch endlich vorangehen“, sagte der Ausschussvorsitzende Andreas Marks (CDU), der sich aber auch erleichtert zeigte, dass es nun am Leibniz-Gymnasium zügig weitergeht. Schulleiter Matlok jedenfalls rechnet fest damit, dass der Abbruch der Pavillons zeitnah erfolgt und der Neubau spätestens zum Schuljahr 2025/2026 steht.