Je nachdem, welche Beschwerden überwiegen, teilt man das Reizdarmsyndrom in verschiedene Gruppen ein, beim obstipations-prädominanten Reizdarmsyndrom überwiegt beispielsweise die Verstopfung. Es gibt jedoch auch die Form, dass sich die Gewohnheiten der Darmentleerung ändern, die Betroffenen also mal unter Durchfall und mal unter Verstopfung leiden.
Solche Beschwerden beim Arzt anzusprechen, kann schwerfallen, ist jedoch die einzige Möglichkeit, eine fundierte Diagnose zu erhalten. Wenn Beschwerden über einen längeren Zeitraum anhalten oder wiederkehren, ist es deswegen ratsam, sich zunächst an die Hausärztin oder den Hausarzt zu wenden.
Diagnose nur durch Ausschluss: Die Symptome sind vergleichsweise unspezifisch und können zum Beispiel auch auf eine Unverträglichkeit von Nahrungsmitteln hindeuten. Eine sichere Diagnose wird deswegen durch den Ausschluss anderer Darmerkrankungen gestellt und erfordert in aller Regel eine Reihe von Untersuchungen. Ausgeschlossen werden müssen zum Beispiel Nahrungsmittelunverträglichkeiten wie Laktoseintoleranz oder auch Krebserkrankungen.Der Weg zur Diagnose kann darum vergleichsweise lang sein, was zu zusätzlichem psychischem Leidensdruck führen kann. Das Reizdarmsyndrom ist als solches zwar nicht gefährlich, kann jedoch Einschränkungen im täglichen Leben nach sich ziehen.
Einen wichtigen Anhaltspunkt liefern Dauer und Regelmäßigkeit der Beschwerden: Wenn wiederkehrende Bauchschmerzen, die über einen Zeitraum der letzten drei Monate ungefähr einmal pro Woche auftreten, mit mehreren weiteren Symptomen kombiniert sind, ist das ein Hinweis auf das Reizdarmsyndrom. Zu den weiteren Anzeichen gehören die Veränderung der Häufigkeit der Darmentleerung, der Konsistenz des Stuhlgangs oder allgemein Stuhlentleerung.
Ursache bisher unklar: Wodurch das Reizdarmsyndrom letzten Endes entsteht, ist bis heute nicht geklärt. Es gibt lediglich verschiedene Ansätze, einer davon bringt die Erkrankung mit einer erhöhten Empfindlichkeit des Darms gegenüber Gluten in Verbindung, die jedoch keine Zöliakie, also komplette Gluten-Intoleranz darstellt.Ebenso gibt es noch keine Behandlung. Möglich ist es lediglich, die Symptome zu lindern. Betroffene sollten besonders auf eine gesunde und passende Ernährung achten, sich dazu genug bewegen und den eigenen Stresspegel in einem verträglichen Rahmen halten.
Was kann man selbst tun? Wenn man häufiger mit Magen-Darm-Beschwerden zu kämpfen hat, gibt es einiges, was man selbst tun kann, um die Probleme zu lindern oder zumindest die Diagnose zu erleichtern. Einerseits empfiehlt es sich, die eigene Ernährung im Blick zu halten. Um den Magen und den Darm gesund zu halten, ist eine vielseitige Ernährung mit ausreichend Vitaminen und Ballaststoffen wichtig. Weiteren großen Einfluss haben Bewegung, die Flüssigkeitszufuhr und Stress. Zu wenig zu trinken begünstigt zum Beispiel Verstopfung, zu wenig Bewegung ebenso.Auch bestimmte Lebens- und Genussmittel haben direkten Einfluss auf die Verdauung, so zum Beispiel Alkohol, Nikotin und Koffein. Bei häufigen Problemen im Magen-Darm-Bereich ist es daher sinnvoll, diese wegzulassen. Auch zu viel Zucker kann sich negativ auf die Verdauung auswirken, es kann aber auch genau das Gegenteil zutreffen: Süßstoffe, die als Ersatz in zuckerfreien Lebensmitteln stecken können, können abführend wirken. Auch auf Stress reagieren manche Menschen mit Bauchschmerzen oder Verdauungsproblemen.
Sinnvoll ist es zu beobachten, wann die Beschwerden auftreten und wie häufig beziehungsweise regelmäßig, und besonders auch darauf, was man gegessen und getrunken hat und wie viel. Ein Ernährungstagebuch kann also helfen, einer möglichen Ursache auf die Spur zu kommen. So lassen sich beispielsweise Unverträglichkeiten schneller aufdecken. Auch auf den eigenen Stresspegel zu achten und diesen mit aufzuzeichnen ist hilfreich. All diese Anhaltspunkte können wichtige Hinweise für die Diagnose liefern.