Rund 20 Eschen müssen weichen, weil sie einen Pilz haben, der sich auf weitere Bäume überträgt. Die Folge: „Die Eschen sind nicht mehr standfest und drohen auf Wanderwege zu fallen“, sagt Bauhofleiter Oliver Grätz. Stück für Stück werden sie deshalb derzeit gekappt. Dass sie nicht einfach am unteren Ende abgesägt werden, hat einen guten Grund: „So verhindern wir, dass beim Umstürzen weitere Bäume beschädigt werden. Außerdem können wir das Holz so möglicherweise noch verkaufen.“ Darüber wolle sich die Gemeinde noch informieren. Denn: Würde man das Holz lediglich entsorgen, würden dafür sogar noch Kosten anfallen.
Erkennbar ist der schlechte Zustand schon für den Laien. Einige Bäume sind am unteren Stamm bereits porös, die Rinde schützt den Baum nicht mehr. Auch die Kronen zeigen: Äste sind zum Teil gänzlich abgestorben. „Und was sich oben zeigt, ist auch im Inneren des Stammes los“, sagt Grätz. Deswegen sind die Mitarbeiter des Bauhofs vor wenigen Tagen angerückt, um den Wald am Herrengarten auf Vordermann zu bringen. Rund 80 bis 100 Jahre sind die Eschen alt, schätzt Fachmann Christian Beth. Einigen von ihnen sind mit einem grellen Ausrufezeichen markiert – sie müssen zuerst weg, weil sie die Verkehrssicherheit gefährden. Teilweise müssen während der Arbeiten Parkwege für kurze Zeit gesperrt werden. „Bei anderen Bäumen schauen wir während der Arbeiten. Aber ich schätze, dass am Ende etwa 20 Bäume gefällt werden müssen.“ Man wolle so wenig wie möglich eingreifen, betont Oliver Grätz. „Wir müssen eben in erster Linie Gefahren unterbinden.“Wie nötig das ist, zeigen die letzten Monate. Ein Baum ist neben dem Herrenhaus auf ein gemeindeeigenes Gebäude gestürzt. Der Schaden war zwar nur klein, aber der Vorfall ist eine Warnung. Die Dachziegel sind längst erneuert, doch die Angst vor neuem Stürzen – insbesondere, wenn Wind aufkommt – ist groß. Bis Ende Februar soll nach Möglichkeit keine Gefahr mehr von den befallenen Bäumen ausgehen, dann wollen die Mitarbeiter des Bauhofs durch sein.
Die Gemeinde hat außerdem in Aussicht gestellt, dass Nachpflanzungen erfolgen sollen. „Das werden aber keine Eschen sein“, sagt Oliver Grätz. „Ich gehe eher von Buchen oder Erlen aus.“ Denn Eschen sind vergleichsweise empfindlich. Der Pilz kann sich bei ihnen besonders leicht ausbreiten und sich auf Rinde, Triebe und Zweige übertragen. Das Holz verfärbt sich dann braun bis grau und macht auch vor jungen Bäumen keinen Halt.
Während im Herrengarten fleißig gearbeitet wird, beginnt auch bei Gartenbesitzern so langsam die Saison wieder.Denn wer möchte, dass sein Gehölz groß und kräftig wächst, sollte es regelmäßig beschneiden. Morsches und totes Holz sollte herausgeschnitten werden, um der Krone Platz zu verschaffen. Erlaubt ist der Baumschnitt allerdings nur noch bis zum 29. Februar – denn dann beginnt die Vogelschutzzeit, die bis zum 30. September andauert. In dieser Zeit sind nur noch Form- und Pflegeschnitte sowie Maßnahmen zur Verkehrssicherung möglich.