Positive Signale sendeten Samtleben und Dietrich auch auf Kocks Frage nach der finanziellen Situation – beide Daumen gingen hoch. Troike äußerste sich ironisch: „Wenn man sich den Haushaltsplan für die nächsten fünf Jahre anschaut, dann ist das beeindruckend“, stellte er die hohe Zielsetzung infrage. Die Bürgermeisterin betonte, dass sie das schon ganz gut gemanagt habe die vergangenen sechs Jahre. Und mit Blick nach vorne wird ihr auch nicht bange. „Vor sechs Jahren hatten wir 5,5 Millionen Euro Gewerbesteuer, jetzt haben wir 8,5 Millionen“, betonte die zweifache Mutter.
Auch Dietrich, derzeit im Sportreferat des Innenministeriums des Landes in Kiel tätig, bleibt gelassen. Der Bergedorfer ist ein Freund solider Finanzen. „Ich muss mit den Einnahmen, die ich habe, auch die Ausgaben bewältigen können.“ Was Stockelsdorf nicht hat, ist bezahlbarer Wohnraum. Samtleben: „Wir haben zu wenige Wohnungen für unsere Bürger, das ist ein Riesenproblem.“ Neben neuen Wohnungen, die vorrangig an Stockeldorfer vermietet werden sollen, kommt auch das Einheimischen-Modell wieder, nach dem Flächen der Gemeinde vorrangig an Stockelsdorfer verkauft werden, versprach sie.
Dietrich würde sich eher das Zentrum für Neubauten vornehmen: „Ich bin weniger dafür, grüne Flächen zu versiegeln“, sagte er und kritisierte das „überdimensionierte“ Projekt in der Max-Hamerich-Straße. Troike möchte bei privaten Investoren, die ihre Bauprojekte ruhen lassen, Überzeugungsarbeit leisten. „Man muss gucken, wie die Gemeinde helfen kann.“Beim Thema Jugend und Senioren waren sich die Kandidaten einig. Es fehlt an Treffpunkten. Troike wünscht sich einen Ort der Begegnung und eine weitere Sporthalle, denn es gäbe lange Wartelisten für Sportangebote, sagte der 54-Jährige. „Wenn Geld keine Rolle spielen würde, dann schlage ich ein Bürgerhaus im Zentrum, zum Beispiel bei der Pyramide, vor. Samtleben: „Der Senioren-Beirat wünscht sich einen Mehrgenerationen-Treff. Wenn wir Fördergelder bekommen, könnte dieser mitten im Ort sein.“
Nach zwischenzeitlichen Fragen zu Lieblingsplätzen und Dalli-Dalli-Spielen fragte Kock am Ende, wie die Kandidaten als Bürgermeister sein würden. Samtleben – nach ihren Angaben Teamplayerin, aber auch Leitwölfin – sei immer ansprechbar. „Wir kümmern uns um alles. Das macht das Amt aus und schön, ansprechbar zu sein. Auch Troike, der sich als kollegialer Teamplayer bezeichnet, möchte nahbar sein, „und das am besten vor Ort“. Er sei ein Kümmerer. Dietrich, der gerne die Dinge anpackt und auf sein Team setzt, würde sich auf Veranstaltungen sehen lassen. „Als Bürgermeister ist man eine öffentliche Person, da hält man auch ’mal einen Schnack. Das gehört zum Geschäft.“
Wer am Ende das Rennen macht, wird sich am 3. März zeigen.