Denn zum Oberbüssauer Weg, der zum Bahnhaltepunkt führt, ist sowohl von der Niendorfer Straße aus kommend, als auch vom Moislinger Mühlenweg, Eulenspiegelweg und dem Sterntalerweg die Durchfahrt verboten. Auch für Autofahrer, die aus Oberbüssau kommen, gilt: keine Durchfahrt. Im Oberbüssauer Weg ist zwar eine Umleitungsstrecke über die Niendorfer Straße ausgeschildert, allerdings führt diese Strecke lediglich um die Baustelle herum – zum neuen Bahnhof kommt man über die Umleitungsstrecke auch nicht.
Grund dafür sind umfangreiche Bauarbeiten für den neuen Bahnhaltepunkt im Bereich des Oberbüssauer Weges. Die Baumaßnahme läuft schon seit Juli vergangenen Jahres und wird auch noch ein paar Monate dauern. Frühestens am 31. März und spätestens am 1. Mai werden die Bauarbeiten abgeschlossen sein, heißt es von der Hansestadt Lübeck. „So lange kann man mit seinem privaten Pkw den neuen Bahnhaltepunkt Lübeck-Moisling nicht erreichen“, sagt Stadtsprecherin Nicole Dorel.
Die Hansestadt hat in der vergangenen Woche die „Durchfahrt verboten“-Schilder an den entsprechenden Stellen erneuert, um sie für Verkehrsteilnehmer sichtbarer zu machen, denn: „In den letzten Wochen wurde das für den Pkw-Verkehr bestehende Durchfahrtsverbot bedauerlicherweise von vielen Verkehrsteilnehmenden wiederholt missachtet, wodurch es zu chaotischen und kritischen Situationen im Oberbüssauer Weg kam“, sagt Dorel.
Unter anderem soll es durch Fahrzeuge, die unerlaubt im Oberbüssauer Weg unterwegs waren, zu Schäden an neu installierten Banketten und Bordsteinen gekommen sein. Anwohner berichten allerdings, dass sie die Beschilderungen für die Straßensperrungen, die nach Angaben der Hansestadt Lübeck schon seit Juli 2023 ausgeschildert war, nicht wahrgenommen haben.
Aktuell ist die Durchfahrt für den Linienverkehr und den Radverkehr sowie für Fußgänger freigegeben. „Zusätzlich wird auch Taxen die Zufahrt in den Oberbüssauer Weg gewährt – die Beschilderung wird zeitnah entsprechend ergänzt“, sagt Dorel.Dass es für Lübecker besonders wichtig ist, den neuen Bahnhof auch mit dem privaten Pkw erreichen zu können, ist der Stadtverwaltung bewusst. „An diesem Ziel arbeitet die Stadtverwaltung ununterbrochen, um dies schnellstmöglich zu erreichen“, sagt Dorel, macht aber auch darauf aufmerksam, dass man mit dieser Situation hätte rechnen können: „Auch wenn es unter größten Kraftanstrengungen gelungen ist, den Bahnhaltepunkt Moisling im Dezember in Betrieb zu nehmen, war klar, dass es sich vorerst weiterhin um eine Baustelle handeln wird.“
Derzeit seien noch umfangreiche Baumaßnahmen mit entsprechenden Transporten und kreuzenden Baufahrzeugen erforderlich, die es nicht möglich machten, schon den individuellen Pkw-Verkehr im Baufeld zu führen. „Das würde zu großen Beeinträchtigungen und Behinderungen im Bauablauf führen und stellt eine zu große Gefahr dar“, sagt Dorel.Wer darauf angewiesen ist, den Bahnhaltepunkt Lübeck-Moisling mit dem Auto direkt anzufahren, hat bis Mai nur zwei Möglichkeiten, die beide Zeit kosten. Nicole Dorel sagt: „Entweder muss man einen kleinen Fußweg in Kauf nehmen oder man muss auf den Hauptbahnhof ausweichen.“