Die Lübecker Tierärztin Vanessa Wrieg hat einige Tipps, wie Hundebesitzer ihre Lieblinge vor den unangenehmen Folgen von Kälte, Eis und Schnee schützen können. Am meisten setze den Hundepfoten Streusalz zu, das trotz Verbots dennoch vielfach verwendet werde, sagt Wrieg. Doch auch zugelassenes Streugut pikst sich mitunter in Hundepfoten, und Schnee zwischen den Pfoten führt zu humpelnden Hunden.
Daher rät die Tierärztin, die Pfoten nach dem Spaziergang mit lauwarmem Wasser abzuwaschen und anschließend gut abzutrocknen. „Bei Hunden mit empfindlichen Pfoten machen auch Hundeschuhe Sinn“, sagt Wrieg. Wer seinem Hund keine Schuhe kaufen möchte, könne die Pfoten auch mit Pfotenschutzcreme oder Vaseline einreiben.
Hundemäntel oder -pullover sind nach Ansicht der Lübecker Tierärztin vor allem sinnvoll bei Hunden, die unter Arthrose oder Rückenproblemen leiden. Aber auch Vierbeiner ohne Unterwolle oder mit lichtem Fell profitierten im Winter von einem wärmenden und wasserabweisenden Hundemantel. „Hunde, die frieren, brauchen einen zusätzlichen Schutz“, sagt Wrieg. Dass der Hund friert, erkennt der Besitzer oder die Besitzerin daran, dass das „Tier zittert oder sich auffällig eng an die Beine des Tierhalters schmiegt“, sagt die Veterinärin.
Bei Hunden, die gern Schnee fressen, ist Vorsicht geboten. „Wenn ein gesunder Hund ein bisschen frischen Schnee frisst, ist das überhaupt kein Problem“, betont Wrieg. Wenn allerdings größere Mengen insbesondere älteren Schnee gefressen werden, kann dies Durchfall und Erbrechen auslösen, erklärt die Tierärztin. Meist klingen die Beschwerden nach ihrer Erfahrung nach einem Diättag wieder ab, insbesondere bei älteren Hunden sei jedoch oft ein Besuch beim Tierarzt nötig.
Auch das Ablecken von Streusalz von den Pfoten kann zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfall führen. Wrieg rät dringend dazu, alle Frostschutzmittel sicher aufzubewahren: „Wenn ein Hund etwas von diesen giftigen Substanzen aufgeleckt hat, muss man sofort zum Tierarzt!“ Auch dünne Eisflächen können neugierigen Hunden zum Verhängnis werden. Daher gehören Hunde im Winter laut Wrieg „in der Nähe von Gewässern unbedingt an die Leine“.