Aktuell residieren vorübergehend die Städtischen Betriebe mit ihren Büros in dem denkmalgeschützten Gebäude. Dass die künftige Nutzung des Hauses noch immer nicht geklärt ist, sorgt in der Bevölkerung schon lange für Unverständnis. Das weiß auch Bürgermeisterin Katrin Engeln (Grüne). Doch statt zurück, blickt die Verwaltungschefin, die seit 2022 im Amt ist, lieber nach vorne. Ihr Ziel: Ende 2024 verabschiedet die Politik ein entsprechendes Nutzungskonzept. „Die Ausschreibung ist erfolgt. Wir sind nun in der Vergabe“, sagt Engeln. Für einen mittleren fünfstelligen Bereich wird ein Büro beauftragt, einen Konzeptentwurf zur künftigen Nutzung des Amtsgerichts zu erstellen. Engeln: „Selbstverständlich werden dabei die Bürger mit Workshops und durch Befragungen einbezogen.“
Sichtbare Veränderungen sind 2024 insbesondere im Schulbereich vorgesehen. Die Außenanlagen mit Parkplatz, Schulhof und Sportplatz werden am Gymnasium am Mühlenberg fertiggestellt. Für die Umsetzung mussten noch einmal 300.000 Euro in den Haushalt eingestellt werden. „Der Sportplatz wird vermutlich aber erst in der zweiten Jahreshälfte fertig“, berichtet Engeln. Bautätigkeit wird es auch am Leibniz-Gymnasium geben. Für die neuen Pavillons stehen in den nächsten zwei Jahren drei Millionen Euro bereit. Auch mit der rund eine Million Euro teuren Umgestaltung des Schulhofs der Grundschule Bad Schwartau soll begonnen werden.
Mit der Sanierung der Ludwig-Jahn-Halle hat die Stadt zudem ein Mammut-Projekt vor der Brust. Rund 4,2 Millionen Euro sind dafür bis 2026 veranschlagt. „Ob die energetische Sanierung und barrierefreie Erschließung tatsächlich gestartet wird, hängt aber davon ab, ob auch Fördermittel fließen“, berichtet Engeln. Auf Zuschüsse setzt die Stadt zudem bei der geplanten Optimierung der Straßenbeleuchtung, für die um die 1,2 Millionen Euro im nächsten Jahr vorgesehen sind. Die Abläufe in der Stadtbücherei am Markt sollen ebenfalls optimiert werden. Für eine neue Selbstbuchungsanlage und die notwendige Umgestaltung im Tresenbereich sind um die 100.000 Euro vorgesehen. „Die neue Technik erleichtert die Ausleihe und entlastet das Personal“, sagt Engeln.Drei Dauerbrenner-Themen der eher unerfreulichen Art werden Bad Schwartau auch 2024 und darüber hinaus begleiten. „Die Unterbringung von geflüchteten Menschen wird weiter eine große Herausforderung bleiben. Sie kostet Geld, bindet Personal und ist praktisch nicht planbar“, erklärt die Bürgermeisterin, die auch in Sachen Schienenhinterlandanbindung zur festen Fehmarnbeltquerung (FFBQ) und Planungen der 380-kV-Trassegefordert sein wird. „Wir werden genau beobachten, was die Vorhabenträger 2024 vorlegen und welche Klagemöglichkeiten es für uns geben wird.“Positive Entwicklungen werden bei dem Verkauf von Grundstücken erwartet. Bürgermeisterin Engeln: „Ich gehe davon aus, dass die Vermarktung der Gewerbeflächen in Langenfelde erfolgreich sein wird. Zudem sollte auch der Verkauf des Museumsgrundstücks über die Bühne gehen.“ Mehr als drei Millionen Euro könnten so in die klamme Stadtkasse fließen.