„Es ist ein Wohlbehagen, ein besseres Gefühl“, sagt Thomas Hornecker aus dem Bauausschuss des Kirchengemeinderats. „Die Kirchenstühle sind gerade im Winter häufig sehr kalt und dann fließt die Wärme vom Körper in den Stuhl. Da ist es optimal, wenn noch eine wärmende Isolierschicht dazwischen ist.“
Thomas Hornecker hat die Anschaffung der Akku-Heizkissen im Kirchengemeinderat angeregt und fand damit direkt viel Zustimmung. Bei einem Besuch in einer Lüneburger Kirche wurde er erstmals darauf aufmerksam, erkundigte sich beim dortigen Küster und nahm die Idee kurzerhand mit nach Lübeck. Schon im Sommer bestellte die Gemeinde die Kissen bei der Firma Mahr in Aachen, die unter anderem auch Heizungen für Kirchen herstellt.
„Die Sitzkissen haben einen speziellen Akku, der auch im Medizinbereich verwendet wird und als besonders sicher gilt. Die Kissen haben drei Heizstufen mit 37, 39 und 41 Grad. Im Grunde ist es das gleiche Gefühl wie bei einer Autositz-Heizung“, so Hornecker.
Die Dom-Pastoren Margrit Wegner und Martin Klatt freuen sich sehr über die Anschaffung. „Gerade von älteren Menschen wird es schon sehr gut angenommen“, so Wegner. „Wenn wir hier heizen, entweicht eben viel Wärme nach oben, sodass wir hiermit für ein bisschen mehr Körperwärme sorgen können.“
Hintergrund für die Anschaffung sei der Beschluss aus dem Herbst 2022 gewesen, die Temperaturen im Dom dauerhaft zu senken, um Energiekosten zu sparen, erläutert Cornelia Schäfer aus dem Kirchengemeinderat. Demnach wird der Dom bei Gottesdiensten im Winter auf zwölf Grad Celsius geheizt, für Amtshandlungen, Andachten, Vorträge und kleinere Konzerte auf acht Grad. „Um insbesondere auch älteren und gesundheitlich beeinträchtigten Menschen eine Teilnahme an den Veranstaltungen im Dom zu ermöglichen, war eine zusätzliche Wärmeunterstützung erforderlich“, erläutert Schäfer. „Dafür werden schon seit vergangenen Winter 40 Decken bereitgestellt.“ Und nun eben auch die beheizbaren Kissen.
Insgesamt ist der Dom nun im Besitz von 48 Kissen und einem Ladetower, in dem immer 24 Kissen zeitgleich mit Energie versorgt werden können. Die Kissen brauchen keine Kabel, sie werden induktiv geladen. Bei niedrigster Betriebsstufe benötigt dieser Vorgang bis zu zwölf Stunden und kostet pro Kissen lediglich vier Cent. Ein kompletter Ladezyklus dauert 20 Stunden.
Die Anschaffungskosten für die Kissen und den Tower lagen bei gut 16 500 Euro – die Hälfte der Summe wurden aus dem Klimafonds des Kirchenkreises beantragt und finanziert. Den Restbetrag brachte die Gemeinde aus Spenden und Rücklagen für den aktuellen Haushalt auf.