Darüber wurde nun im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung in der Krummlandhalle diskutiert. Rund 80 Gäste, darunter Vertreter aus der Wirtschaft (unter anderem Schwartauer Werke, Voltus, Ostseeklinik und Modehaus Matzen), Vereinen, Kirchengemeinden und Politik sind der Einladung von Susanne von Zydowitz (Wirtschaftsförderin der Stadt Bad Schwartau) gefolgt, um unter dem Motto „Gemeinsam für Bad Schwartau“ eine Profilschärfung vorzunehmen. Bürgermeisterin Katrin Engeln (Bündnis 90/Die Grünen): „Ich bin begeistert, dass so viele Menschen gekommen sind, um die Zukunft unserer Stadt mitzugestalten.“
Unterstützung gab es zudem von zwei Marketing-Profis – Thorsten Kausch von der Firma Stadtmanufaktur und Peter Pirck von der Firma Brandmeyer (beide aus Hamburg). Gemeinsam haben die beiden Firmen nach eigenen Angaben schon viele Städte zwischen Innsbruck und Flensburg beraten. Ihre Botschaft lautet: Es gibt einen Wettbewerb der Städte. Wer erfolgreich sein will bei der Ansiedlung von Firmen, Fachkräften und neuen Bürgern muss sich als Marke positionieren.
„Es geht hier nicht um einen Slogan oder ein Logo“, erklärte Kausch. Diese Instrument seien wenig geeignet, um sich als Marke zu etablieren, denn diese seien meist nur der kleinste gemeinsame Nenner, auf den sich eine Stadt einigen konnte. Bei der Positionierung einer Marke gehe es hingegen darum, Anziehungskraft und Bindungskraft zu entwickeln – für die Wirtschaft und Lebensqualität der Menschen. Laut Experte Pirck funktioniert das aber nur, wenn man sich auf bestimmte Stärken fokussiert. „Man muss sich entscheiden und den Mut haben, etwas wegzulassen. Wer für alles oder Vielfalt steht, ist am Ende nix“, erklärte Pirck.
Für welche Markenkerne Bad Schwartau steht, darüber stimmten an dem Abend die Anwesenden via Smartphone-Abfrage ab. Auf die Frage welche Themenfelder die Stadt besonders auszeichnen, landete die geographische Lage zwischen Weltkulturerbe Lübeck und Ostseeküste auf dem ersten Platz. Gefolgt von den Themen Gesundheit, Natur- und Grünflächen, Innenstadt und Handel sowie Sport und Freizeit. Diese Erkenntnis soll nun in weitere Erhebungen einfließen.
Aus Sicht von Stadtvertreter Andreas Marks (CDU) ging von dem Abend eine Signalwirkung aus. „Wir werden in der Politik das Thema zeitnah angehen, um über das weitere Prozedere zu entscheiden“, sagte Marks, der ein überwiegend positives Feedback bei den Anwesenden registriert hat. „Eine Marke zu entwickeln, ist spannend und macht durchaus Sinn“, sagte auch Anja Hardell von der gleichnamigen Goldschmiede in der Lübecker Straße.
Ob und wie es weitergeht mit der Entwicklung einer Marke für Bad Schwartau, die sicherlich auch mit Kosten in sechsstelliger Höhe verbunden sein wird, wird sich in den nächsten Wochen entscheiden. Laut Thorsten Kausch wäre der nächste Schritt eine Umfrage unter den Einwohnern, um ein möglichst breites Bild zu bekommen, in welche Richtung sich die Marke Bad Schwartau entwickeln soll. „Auf Grundlage dieser Daten könnten wir dann in den nächsten vier bis sechs Monaten eine entsprechende Strategie entwickeln.“