Denn so ganz allein kann Stockelsdorf die Digitalisierung seiner Dienstleistungen nicht voran treiben. Grundlage für alles ist das OZG, das Online-Zugangsgesetz des Bundes, dessen Umsetzung einst vollmundig bis Ende 2022 angekündigt worden war. Bis dahin sollte alles online möglich sein. Ist es aber nicht. Samtleben: „Das hat ganz Deutschland nicht geschafft.“ Stockelsdorf natürlich auch nicht. Und auch das Land Schleswig-Holstein nicht, an das sich Stockelsdorf mit seinen digitalen Angeboten drangehängt hat.
Und selbst das, was schon früher funktionieren sollte, funktioniert nicht. Etwa das digitale Kfz-Zulassungwesen. Die für den 1. September 2023 angepeilte Umsetzung der I-Kfz-Stufe 4 ist noch nicht umgesetzt, heißt es auf dem Serviceportal des Landes. Da müssen sich die Autofahrer bei der Neuzulassung wohl weiter auf Wartezeiten in Eutin einstellen.Die 17.500 Einwohner von Stockelsdorf können aber 25 eigene Dienste der Gemeinde online nutzen, 520 tun das pro Tag. Für einige der Dienste ist ein Personalausweis mit Online-Ausweisfunktion notwendig. Etliche Angebote sind jedoch ohne Registrierung möglich, etwa der Antrag auf eine Genehmigung für die Suche mit Metalldetektoren oder die Gewerbeanmeldung. Weitere Dienste betreffen die Erteilung von Gaststättenkonzessionen, die Erlaubnis für private Feuerwerke oder die Sondernutzung öffentlicher Straßen. Für manches ist eine Registrierung für ein Servicekonto mittels E-Personalausweis erforderlich, etwa für das Beantragen eines Wohnberechtigungsscheins.
Klingt alles komplizierter, als es ist. Samtleben kündigte jedoch an, die Digitalisierung und vor allem die Kenntnisse darüber im ersten Quartal 2024 vorantreiben zu wollen. Dann soll vor dem Bürgerbüro ein Terminal aufgestellt werden, an dem Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung erklären, wie das Online-Verfahren für verschiedene Anwendungen funktioniert und was damit alles möglich ist. Gleichzeitig dient es als Selbstbedienungsterminal. Wer mag, kann dort zum Beispiel seinen Punktestand beim Kraftfahrtbundesamt in Flensburg abfragen.
Weitere Services sollen dazukommen. Für Mitte 2024 rechnet Samtleben mit der elektronischen Wohnsitzanmeldung. Und irgendwann damit, dass Pass oder Personalausweis online beantragt werden können. Die Bürgermeisterin ist aber schon jetzt überzeugt: „Unser Grad der Digitalisierung ist sehr hoch.“