Die Campuswochen finden im Rahmen der Orange Days statt, die anlässlich des Internationalen Tages zur Beendigung der Gewalt an Frauen und Mädchen am 25. November begangen werden. Vom 27. November bis zum 8. Dezember können sich Interessierte bei den Campuswochen gegen Gewalt an FLINTA-Personen beispielsweise darüber informieren, wie sie sexualisierte Gewalt erkennen und Betroffene unterstützen können oder auch wie die vertrauliche Spurensicherung nach Gewalt helfen kann.
Den Auftakt der Wochen bildet die Veranstaltung „Keine ist allein - Sexualisierte Gewalt erkennen und Betroffene unterstützen“ am 27. November um 18.30 Uhr im Audimax AM1, Mönkhofer Weg 245, mit einem Vortrag von Personen vom Frauennotruf Lübeck. Hier geht es zum Programm: https://www.victor-luebeck.de/wirguckennichtweg
Das Programm soll eine Antwort auf die hohe Anzahl an (sexualisierten) Gewalttaten sein. Diese finden sehr häufig in Beziehungen und innerhalb der Familie statt. (Sexualisierte) Gewalt findet aber auch im Arbeits- und Studienkontext statt. Das war 2019 für Greta Sophie Mostert, Studentin der Humanmedizin an der Universität zu Lübeck, Anlass zur Gründung der Initiative #ichgucknichtweg und die Organisation der ersten Campuswochen gegen Gewalt: „Gewalt, darunter auch sexualisierte Gewalt, macht auch vor Bildungseinrichtungen und uns Studierenden nicht halt. Um sie zu bekämpfen müssen wir sie sichtbar machen und darüber sprechen - daher ist uns ein offener Dialog zu dieser Thematik auf dem Campus so wichtig.“Die europaweite größte Umfrage zu geschlechterspezifischer Gewalt im akademischen Bereich „UniSAFE“ von November 2022 bestätigt Mosterts Eindruck: Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass 62 Prozent der Befragten mindestens eine Form von geschlechtsspezifischer Gewalt erlebt haben, seit sie an ihrer Einrichtung arbeiten oder studieren. Darüber hinaus haben Befragte, die sich als LGBQ+ identifizieren (68 %), die eine Behinderung oder chronische Krankheit angeben (72 %) und diejenigen, die einer ethnischen Minderheit angehören (69 %), mit größerer Wahrscheinlichkeit mindestens einen Vorfall geschlechtsspezifischer Gewalt erlebt, als diejenigen, die sich nicht mit diesen Merkmalen identifizieren. Sensibilisierung, Aufklärung und das Aufzeigen von Handlungsmöglichkeiten sind den beteiligten Institutionen ein großes Anliegen.
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