Einstimmig hat die Stadtvertretung im Rahmen einer Sondersitzung diese Haushaltsmittel zur Verfügung gestellt. So richtig wohl war den Politikern aller Fraktionen bei dieser Entscheidung nicht. Doch eine echte Alternative gab es nicht, denn um an Fördergelder aus dem Topf „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ zu kommen, muss ein entsprechender Beschluss der Stadtvertretung vorliegen. Das Förderprogramm des Bundes hat ein Volumen von rund 400 Millionen Euro. Bad Schwartau macht sich Hoffnung auf einen Zuschuss von rund 1,9 Millionen Euro.
„Es besteht Handlungsbedarf. Das haben wir ja in der Vergangenheit am eigenen Leib erlebt“, sagte Carsten Dyck (CDU) und erinnerte an die zum Teil eiskalten Sitzungen der Stadtvertretung in der Sporthalle zu Zeiten der Corona-Pandemie. „Die energetische Situation muss verbessert werden“, sagte Dyck. Daniel Böttcher (SPD): „Es ist eine wichtige und sinnvolle Maßnahme. Wir müssen nun sehen, was wir als Zuschuss erhalten können.“ Aus Sicht von Jörg-Reiner Zacharias (WBS) ist die Kommune in der Pflicht, diesen Schritt zu gehen. „Die Stadt hat eine gewisse Vorbildfunktion“, sagte Zacharias.
Lediglich die FDP-Stadtvertreter Martin Broziat und Suzann Kley legten etwas Skepsis an den Tag. „Wir haben noch nicht einmal über den Haushalt 2024 gesprochen und stellen so eine Summe bereit. Das passt nicht so ganz“, sagte Broziat. Kley wollte zudem wissen, was denn passiere, wenn Bad Schwartau bei der Förderung wieder leer ausgehe – so wie bei dem jüngsten Versuch 2022. „Wenn wir einen negativen Bescheid bekommen, müssen wir darüber noch einmal in der Stadtvertretung beraten. Grundsätzlich müssten wir die Maßnahmen aber irgendwann auch ohne Fördergelder angehen“, erklärte Bürgermeisterin Katrin Engeln (Bündnis 90/Die Grünen).
Schließlich hat das Vorhaben mehrere Facetten. Die 50 Jahre alte Immobilie hat bislang überhaupt keine nennenswerten energetischen Dämmmaßnahmen erfahren. Auf Basis der Verbrauchsabrechnungen konnte festgestellt werden, dass diese Liegenschaft den höchsten Wärmebedarf sämtlicher städtischer Liegenschaften aufweist – – um die 50 000 Euro im Jahr. Entsprechend könnten durch bestimmte Maßnahmen viel Energie eingespart und die städtischen Klimaschutzziele schneller erreicht werden. Einen Beitrag dazu soll auch die Montage einer Photovoltaikanlage auf dem Sporthallendach leisten.
Im Zuge der Sanierungsmaßnahme soll die Halle auch so ausgebaut werden, dass die Nutzungsmöglichkeiten vielfältiger werden und die Adresse einen zentralen Mittelpunkt für alle Generationen darstellt. Dazu gehört auch die Herstellung der Barrierefreiheit des Gebäudekomplexes. Weiter ist eine Anpassung des Gebäudes für die Nutzung im Katastrophenfall geplant. Hierfür ist eine Notstromversorgung vorgesehen, die den Nutzwert des Objektes zusätzlich erhöht.